Betreff
Ausbau der Straße Am Scherfenbrand
Vorlage
2302/2013
Aktenzeichen
sch
Art
Beschlussvorlage

 

Beschlussentwurf:

 

1.      Das Ergebnis der Verkehrsuntersuchung zum Durchgangsverkehr im Wohngebiet Am Scherfenbrand wird zur Kenntnis genommen.

 

2.      Die Verwaltung wird beauftragt, die Planung zum erstmaligen Ausbau der Straße Am Scherfenbrand zwischen dem Freudenthaler Weg und dem Friedhof in das Arbeitsprogramm aufzunehmen.

 

gezeichnet:

In Vertretung

Deppe

Begründung:

 

Ausgangssituation:

 

Die Straße Am Scherfenbrand im Leverkusener Stadtteil Schlebusch erstreckt sich von der Einmündung auf die Mülheimer Straße bis zur Einmündung auf die Bensberger Straße und dient im Wesentlichen der Erschließung der angrenzenden Wohngebiete. Während der Abschnitt zwischen Mülheimer Straße und dem Freudenthaler Weg erstmalig hergestellt ist, hat der Abschnitt zwischen dem Freudenthaler Weg und dem Friedhof die Qualität einer Baustraße und gilt als nicht erstmalig hergestellt. Die Fahrbahn weist aufgrund des fehlenden standardmäßigen Straßenaufbaus erhebliche Unebenheiten, Absackungen und Schlaglöcher auf; zudem sind Gehwege und ausgewiesene öffentliche Stellplätze sowie Bäume und verkehrsberuhigende Elemente zum großen Teil nicht vorhanden. Der Übergang zwischen öffentlicher Verkehrsfläche und privater Grundstücksfläche ist schwer zu erkennen. Von Seiten der Anwohner gibt es in unregelmäßigen Abständen Beschwerden über den Straßenzustand und über den vermeintlichen Durchgangsverkehr.

 

Von Seiten der Verwaltung ist beabsichtigt, die Planung für den erstmaligen Ausbau der Straßen Am Scherfenbrand zwischen Freudenthaler Weg und Friedhof in das Arbeitsprogramm aufzunehmen. Grundlage für eine Planung ist die Kenntnis über die Verkehrsmengen und eine Aussage, ob im nennenswerten Umfang Durchgangsverkehr vorhanden ist, der ggf. eine Änderung bzw. Optimierung des vorhandenen Straßennetzes im Wohngebiet Am Scherfenbrand rechtfertigen würde. Vor diesem Hintergrund wurde eine Verkehrsuntersuchung beauftragt und in 2012 durchgeführt.

 

Zu Beschlusspunkt 1:

Verkehrsuntersuchung Am Scherfenbrand (Siehe auch Anlage: Verkehrsuntersuchung)

 

Methodik

 

Um ein Bild der Verkehrsbelastung im Wohngebiet Am Scherfenbrand zu erhalten, fand am 24.05.2012 in der Zeit von 06:00 bis 19:00 eine Verkehrserhebung statt. Hierbei wurden an den Einfahrtsbereichen

 

·        Am Scherfenbrand / Mülheimer Straße

·        Robert-Medenwald-Straße / Bensberger Straße

·        Am Märchen / Bensberger Straße

·        Freudenthaler Weg / Bensberger Straße

·        Am Scherfenbrand / Bensberger Straße

 

eine Kennzeichenerfassung in der Zu- und Ausfahrtsrichtung vorgenommen und zusätzlich an den Knoten

 

·        Am Scherfenbrand / Am Märchen

·        Am Scherfenbrand / Freudenthaler Weg

·        Am Scherfenbrand / Auf dem Forst

·        Am Scherfenbrand / Höhe Friedhof

 

eine ergänzende Verkehrszählung durchgeführt.

 

Als Durchgangsverkehr wurde hierbei der Verkehr bezeichnet, der das Wohngebiet Am Scherfenbrand als Abkürzung zwischen den beiden Hauptverkehrsstraßen Mülheimer Straße und Bensberger Straße benutzt und das Wohngebiet innerhalb von 10 Minuten durchquert. Alle übrigen Verkehre wurden als Quell- oder Zielverkehre bezeichnet, die durch das Wohngebiet selber erzeugt werden.

 

Ergebnisse

 

Die Tagesganglinie der Verkehrsbelastung zeigt ein typisches Bild eines Wohngebietes. In den Morgenstunden überwiegt der Quellverkehr, tagsüber besteht eine gleichbleibende mäßige Verkehrsbelastung, in den Abendstunden überwiegt der Zielverkehr und in den Nachtstunden ist kaum Verkehr zu verzeichnen.

 

Die höchste Querschnittsbelastung mit ca. 1.300 Fahrzeugen in der Zeit von 6:00 -19.00 Uhr wurde Am Scherfenbrand im Bereich der Einmündung Mülheimer Straße festgestellt, die geringste Belastung herrscht auf der Straße Am Märchen. Durch eine Plausibilitätsprüfung, bei der der Verkehr aufgrund der vorhandenen Einwohnerzahlen im Wohngebiet berechnet wurde, ergab eine große Übereinstimmung zwischen gezählten und berechneten Verkehrswerten, so dass von einer der Größe des Wohngebietes angemessenen Verkehrsbelastung gesprochen werden kann.

 

Die Anzahl der Fahrzeuge, die das Wohngebiet als Abkürzung zwischen der Mülheimer Straße und Bensberger Straße benutzten, betrug 95 Kfz, was einen Anteil von lediglich 5,5 % der Gesamtbelastung ausmacht. Dabei tritt die höchste Belastung ebenfalls Am Scherfenbrand im Bereich der Einmündung Mülheimer Straße auf, der niedrigste befindet sich Am Scherfenbrand im Bereich der Einmündung Bensberger Straße. Zwar haben die Straßen Am Märchen und Robert-Medenwald-Straße einen prozentual höheren Anteil am Durchgangsverkehr, der absolute Wert ist allerdings aufgrund der geringen Gesamtbelastung dieser Straßen sehr gering.

 

Fazit

 

Die Verkehrsuntersuchung hat ergeben, dass das Wohngebiet eine Verkehrsbelastung aufweist, die seiner Größenordnung, d. h. Anzahl der Einwohner und Gebäude, entspricht. Der Durchgangsverkehr ist mit 5,5 % als sehr gering zu bezeichnen. Die Ergebnisse rechtfertigen keine Änderungen der Verkehrsführung, wie z. B. Einbahnstraßen, Diagonalsperrungen oder Sackgassen. Vielmehr sollte das vorhandene Straßennetz in der bisherigen Form beibehalten bleiben.

 

Die als Anlage zur Vorlage beigefügte Verkehrsuntersuchung wird für die Fraktionen als Druckexemplar zur Verfügung gestellt.

 

 

Zu Beschlusspunkt 2:

Aufnahme der Straßenplanung in das Arbeitsprogramm des FB Tiefbau

 

Die Verwaltung wird hiermit beauftragt, auf Grundlage der Ergebnisse der Verkehrsuntersuchung die Planung zum erstmaligen Ausbau der Straße Am Scherfenbrand zwischen Freudenthaler Weg und dem Friedhof in das Arbeitsprogramm aufzunehmen. Ziel der Planung soll es u. a. sein, die Attraktivität für den Durchgangsverkehr weiter zu reduzieren und durch eine städtebaulich ansprechende Gestaltung des Straßenraums eine hohe Aufenthaltsqualität zu erreichen.

 

Nach Fertigstellung des Vorentwurfes ist eine Bürgerbeteiligung vorgesehen, bei der die betroffenen Anwohner und Eigentümer die Möglichkeit haben, Anregungen und Bedenken zu der Planung vorzutragen und Informationen hinsichtlich ihrer zu errichtenden Beiträge zu bekommen. Da es sich um einen erstmaligen Ausbau handelt, werden gemäß Baugesetzbuch 90 % der anfallenden Kosten von den Eigentümern gefordert.

 

Der Beschluss zur Planung erfolgt anschließend in der zuständigen Bezirksvertretung III.

 

Im städtischen Haushalt ist die Maßnahme mit 810.000 € ab dem Jahr 2014 etatisiert.

Schnellübersicht über die finanziellen Auswirkungen der Vorlage Nr.  2302/2013

Beschluss des Finanzausschusses vom 01.02.2010 und Auflage der Kommunalaufsicht vom 26.07.2010

 

Ansprechpartner / Fachbereich / Telefon: Herr Schmitz/ 66 / 6610

Kurzbeschreibung der Maßnahme und Angaben, ob die Maßnahme durch die Rahmenvorgaben des Leitfadens des Innenministers zum Nothaushaltsrecht abgedeckt ist.

(Angaben zu § 82 GO NRW, Einordnung investiver Maßnahmen in Prioritätenliste etc.) 

 

Erstmaliger Ausbau der Straßen Am Scherfenbrand zwischen dem Freudenthaler Weg und Friedhof

 

 

A) Etatisiert unter Finanzstelle(n) / Produkt(e)/ Produktgruppe(n):

 (Etatisierung im laufenden Haushalt und mittelfristiger Finanzplanung)

 

Maßnahme:               Endausbau Am Scherfenbrand

Finanzstelle:  6643120521085

Etatisierung:              810.000 €     

 

 

B) Finanzielle Auswirkungen im Jahr der Umsetzung:

(z. B. Personalkosten, Abschreibungen, Zinswirkungen, Sachkosten etc.)          

 

 

C) Finanzielle Folgeauswirkungen ab dem Folgejahr der Umsetzung:            

(überschlägige Darstellung pro Jahr)                                              

 

 

D) Besonderheiten (ggf. unter Hinweis auf die Begründung zur Vorlage):

(z. B.: Inanspruchnahme aus Rückstellungen, Refinanzierung über Gebühren, unsichere Zuschusssituation, Genehmigung der Aufsicht, Überschreitung der Haushaltsansätze, steuerliche Auswirkungen, Anlagen im Bau, Auswirkungen auf den Gesamtabschluss)