Betreff
Straßenbenennungen im Leverkusener Stadtteil Opladen (neue bahnstadt)
Vorlage
2312/2013
Aktenzeichen
32-13
Art
Beschlussvorlage

 

Beschlussentwurf:

 

Die neuen Straßenverläufe im Baugebiet „neue bahnstadt opladen“ erhalten die

Bezeichnungen:

 

Mercatorstraße

 

Leibnizstraße

 

Grete-Kahn-Straße

 

Der von der Adam-Riese-Straße abzweigende Stichweg soll der Adam-Riese-Straße zugeordnet werden und erhält ebenfalls die Bezeichnung:

 

Adam-Riese-Straße

 

Die genaue Lage der Straßen geht aus dem beigefügten Planausschnitt hervor.

 

gezeichnet:

In Vertretung

Deppe

Begründung:

 

Die zu benennenden Straßen liegen im Bereich des rechtskräftigen Bebauungsplans

Nr. 172D/II „nbs:o“.

 

Im Jahr 2011 wurde bereits der Großteil der Straßen auf dem Gelände der neuen bahnstadt opladen benannt.

 

Die 4 zu benennenden Straßen entstehen im nördlichen Wohngebiet der neuen bahnstadt opladen, in dem die bereits bestehenden Straßen nach berühmten deutschen Mathematikerinnen und Mathematikern benannt wurden. Daher liegt eine Benennung nach weiteren Naturwissenschaftlern nahe. Es wurden folgende Vorschläge ausgearbeitet und mit der neuen bahnstadt opladen GmbH und dem Vorsitzenden, Rh. Paul Hebbel, und der stellvertretenden Vorsitzenden, Rf. Roswitha Arnold, des Aufsichtsrates der neuen bahnstadt opladen GmbH abgestimmt:

 

 

Gerhard Mercator (*05.03.1512 in Rupelmonde bei Antwerpen, +02.12.1594 in

Duisburg)

 

Gerhard Mercator war Mathematiker, ein bedeutender Kartograph und Kosmograph des 16. Jahrhunderts. Seine Karten und Globen waren präziser als alle, die bis dahin zur Verfügung gestanden hatten. Sie fanden im Zeitalter der Entdeckungen reißenden Absatz, von den Höfen der Zeit bis hin zu den Seefahrern. Sie setzten Standards für die folgenden zwei Jahrhunderte. Die von ihm entwickelte Mercator-Projektion, die eine winkelgetreue Abbildung der Erde ermöglicht und damit die Navigation auf See erheblich erleichtert, wird bis heute angewendet. Auch der Begriff Atlas für ein Sammelwerk geographischer Karten geht auf Mercator zurück.

 

Mercator, Sohn eines Schusters, studierte ab 1530 an der Universität von Löwen. Nach seiner Promotion ließ er sich in der Stadt nieder, betrieb private Studien und arbeitete an der Erstellung von Karten, Erd- und Himmelsgloben. In Löwen begann auch sein wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Aufstieg.

 

1544 wurde er jedoch wegen Ketzerei angeklagt und verhaftet. Er wurde lutherischer Ideen verdächtigt. Vermutlich aus diesem Grund zog er 1552 mit seiner Familie nach Duisburg, das von religiöser Toleranz geprägt war. Möglich ist jedoch auch, dass ihm ein Lehrstuhl an der geplanten Universität in Aussicht gestellt worden war, deren Gründung er allerdings nicht mehr erleben sollte. Mercator lebte und arbeitete bis zu seinem Tod in Duisburg und wurde zum wohl bis heute bedeutendsten Bürger der Stadt.

 

 

Gottfried Wilhelm Leibniz (*01.07.1646 in Leipzig, +14.11.1716 in Hannover)

 

Gottfried Wilhelm Leibniz war Philosoph, Mathematiker und Physiker. Er gilt als der universale Geist seiner Zeit und war einer der bedeutendsten Philosophen des ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts sowie einer der wichtigsten Vordenker der Aufklärung. Er gilt als Universalgelehrter, der sich auch intensiv mit Mathematik beschäftigte.

 

Er erfand das binäre Zahlensystem, dessen Bedeutung erst im Computerzeitalter voll erkannt wurde und entwickelte – unabhängig von Isaac Newton – die Infinitesimalrechnung. Auch eine Maschine für die vier Grundrechenarten konstruierte er.

 

 

Grete Kahn (*27.08.1880 in Eschwege, +28.03.1942 nach Piaski deportiert und dort verschollen)

 

Margarete Kahn genannt Grete Kahn war eine deutsche Mathematikerin und Holocaust-Opfer. Sie zählt zu den Pionierinnen des Frauenstudiums.

 

Sie studierte Mathematik und promovierte schließlich bei David Hilbert in Göttingen. Sie war eine der ersten Frauen, denen der Doktortitel in Mathematik verliehen wurde. In ihrer Promotion beschäftigte sie sich mit der Topologie algebraischer Kurven. Kahn trug zur Lösung eines wichtigen mathematischen Problems bei der Topologie algebraischer Kurven in der komplexen projektiven Ebene bei.

 

Als Jüdin wurde Kahn am 28. März 1942 nach Piaski im Osten Polens deportiert und gilt seither als verschollen.

 

 

Der Stichweg, der am Ende der Adam-Riese-Straße abgeht, soll der Adam-Riese-Straße zugeordnet werden, da es sich hier nur um ein kurzes Teilstück handelt und ein zusätzlicher Straßenname unverhältnismäßig wäre.

 

 

Bei den Namensgebern Mercator und Leibniz wird als Straßenname nur der Nachname verwendet, da diese direkt auf die Namensgeber verweisen und keiner näheren Erklärung bedürfen.

 

Schnellübersicht über die finanziellen Auswirkungen der Vorlage Nr.   …………

Beschluss des Finanzausschusses vom 01.02.2010 und Auflage der Kommunalaufsicht vom 26.07.2010

 

Ansprechpartner / Fachbereich / Telefon:   Herr Gotter / FB 62 / 0214/406-6220

Kurzbeschreibung der Maßnahme und Angaben, ob die Maßnahme durch die Rahmenvorgaben des Leitfadens des Innenministers zum Nothaushaltsrecht abgedeckt ist.

(Angaben zu § 82 GO NRW, Einordnung investiver Maßnahmen in Prioritätenliste etc.) 

 

 

 

 

 

 

 

A) Etatisiert unter Finanzstelle(n) / Produkt(e)/ Produktgruppe(n):

 (Etatisierung im laufenden Haushalt und mittelfristiger Finanzplanung)

 

 

 

 

 

 

 

B) Finanzielle Auswirkungen im Jahr der Umsetzung:

(z. B. Personalkosten, Abschreibungen, Zinswirkungen, Sachkosten etc.)          

 

Die Benennung der Straßen hat keine finanziellen Auswirkungen.

 

 

 

 

 

 

C) Finanzielle Folgeauswirkungen ab dem Folgejahr der Umsetzung:            

(überschlägige Darstellung pro Jahr)                                              

 

 

 

 

 

 

D) Besonderheiten (ggf. unter Hinweis auf die Begründung zur Vorlage):

(z. B.: Inanspruchnahme aus Rückstellungen, Refinanzierung über Gebühren, unsichere Zuschusssituation, Genehmigung der Aufsicht, Überschreitung der Haushaltsansätze, steuerliche Auswirkungen, Anlagen im Bau, Auswirkungen auf den Gesamtabschluss)

 

 

 

Begründung der einfachen/besonderen Dringlichkeit