Betreff
zdi - Zentrum Leverkusen
- Zukunft durch Inovation als Gemeinschaftsprojekt der Landes NRW
- Gründungsbeschluss
Vorlage
0614/2010
Aktenzeichen
/soe
Art
Beschlussvorlage
Untergeordnete Vorlage(n)

 

Beschlussentwurf:

 

1.             Der auf Dauer angelegten Gründung eines zdi - Zentrum Leverkusen als eine regional ausgerichtete, rechtlich selbstständige Gemeinschaftsinitiative zur nachhaltigen Förderung des naturwissenschaftlichen und technischen Nachwuchses wird zugestimmt.

2.             Die Stadt Leverkusen tritt dem Aktionsbündnis des Landes NRW und dem noch zu gründenden gemeinnützigen Trägerverein bei.

 

gezeichnet:

Buchhorn                                Häusler                       Adomat

 

Begründung:

 

1.                 Ausgangslage

 

Vor dem Hintergrund

 

           der gesamtwirtschaftlichen Situation,

           des Fachkräftemangels in naturwissenschaftlich-technischen Bereichen ,

           des langfristig anzustrebenden Erhalts der Wettbewerbsfähigkeit der Region

            und des Landes NRW und

           der Weiterentwicklung des Bildungsangebotes

 

ist die Errichtung eines zdi-Zentrums mit dem Standort Leverkusen eine äußerst notwendige und entwicklungspolitisch zwingende Investition in die Zukunft der Bildungs- und Wirtschaftsregion Leverkusen und in die Zukunft junger Menschen.

 

Mit dem zdi–Zentrum Leverkusen sollen ein institutioneller Rahmen mit einer Steuerungseinheit und der inhaltliche Gestaltungs- und Unterstützungsrahmen geschaffen werden, der es ermöglicht, sich frühzeitig mit Naturwissenschaften und Technik auseinanderzusetzen, die Vielfältigkeit zu erleben und sich für diese Thematik begeistern zu können. Orientierungspunkte sind hierbei eine qualitativ anspruchsvolle kontinuierliche Bildungsentwicklung, die konkrete Nachwuchssituation der Region, die regionale Branchenstruktur, der Arbeitskräftebedarf der Wirtschaft, das Standortmarketing und die bestehenden Möglichkeiten der Partner vor Ort.

 

Die Teilnahme der Stadt Leverkusen an diesem Gemeinschaftsprojekt wird deshalb auch von vielen Partnern aus dem lokalen und regionalen Umfeld von Bildung, Ausbildung und Arbeit und den Initiatoren des Landes NRW ausdrücklich begrüßt.

 

Seit 2005 wurden landesweit bereits fünfundzwanzig regionale zdi-Zentren eingerichtet. Sieben weitere sollen nunmehr folgen. Um einen dieser sieben Plätze sollte sich nach Auffassung der Verwaltung die Stadt Leverkusen bewerben und damit zertifiziertes zdi-Zentrum auf der Basis einer einvernehmlich und vertraglich abgesicherten sowie qualitätsorientierten Handlungs- und Verantwortungsgemeinschaft auf regionaler Ebene werden.

 

Nach dem derzeitigen Verfahrensstand geht die Verwaltung auch mit Blick auf die hiesigen Standortbedingungen von einem positiven Votum des Landes NRW für Leverkusen aus.

 

 

2.         Aufgaben und Handlungsfelder

 

Zu den Aufgaben des zdi-Zentrum Leverkusen als zentrale Steuerungseinheit sollten nach Auffassung der Verwaltung auf regionaler Ebene

 

·        die Bündelung und verstärkende Verknüpfung von vorhandenen Ressourcen, Maßnahmen und Projekten zur Förderung des naturwissenschaftlichen und technischen Nachwuchses unter Berücksichtigung von Kernzielgruppen,

·        das Aufzeigen von Optimierungspotentialen,

·        die Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung,

·        die Sicherstellung der Beteilung von möglichst vielen Partnern und die sektorenspezifische bzw. sektorenübergreifende Vernetzung,

·        die Verstärkung der Zusammenarbeit und die Schaffung nachhaltiger Strukturen für eine möglichst frühzeitige und übergreifende Förderung durch alle Bündnispartner,

·        die Verfügbarmachung von Finanzmitteln und sonstigen Ressourcen,

·        der Abbau des Fachkräftemangels

      und

·        die Weiterentwicklung von vorhandenen Strukturen und die Entwicklung und Förderung neuer Strukturen und Angebote

 

gehören. Die Schwerpunktsetzung entlang der gesamten Bildungskette vom Kindergarten über die Schulen bis in die Hochschule und in das Berufsleben, die Lehreraus- und -fortbildung und die Einführung sogenannter Lernwerkstättenarbeit sollen dabei besondere, modellhafte Merkmale des zdi–Zentrum Leverkusen werden.

 

Die systematische Bündelung der vorhandenen Angebote sowie die konsequente Maßnahmenorientierung entlang der gesamten Bildungskette (Kindergärten, Grundschulen, weiterführende Schulen, Berufskollegs, Hochschulen, Einrichtungen der Erwachsenenbildung), sowohl in der Breite als auch in der Spitze, sollen in einem ersten Schritt eine strukturierte und zielorientierte Handlungsweise im Sinne der erfolgreichen Qualifizierung und kooperative Förderung des Nachwuchses auf den Feldern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) ermöglichen. Damit könnte nachhaltig und langfristig dem drastischen Rückgang der Berufs- und Studienanfänger in technisch-naturwissenschaftlichen Studiengängen und Berufen entgegengewirkt, könnten neue Unterrichts- und Ausbildungsformen entwickelt und implementiert werden. Hierzu gehört, unter modernen und innovativen Bedingungen lernen und experimentieren zu können und darüber noch mehr Talente für Naturwissenschaften und Technik zu entdecken.

 

Dabei ist nach Auffassung der Initiatoren die Zusammenarbeit von Kindertagesstätten, Schulen und Hochschulen untereinander und mit den ortsansässigen Unternehmen von besonderer Bedeutung.

 

Für die Errichtung des zdi–Zentrum Leverkusen sind im Kern folgende Handlungsfelder relevant:

 

a)     Schaffung einer administrativen, organisationsrechtlich selbstständigen und gesamtverantwortlichen Betriebs-, Bündelungs-, Unterstützungs- und Steuerungs-einheit unter möglichst breiter Beteiligung von Akteuren der staatlichen, unternehmerischen und dienstleistenden/institutionellen Ebenen,

b)     Gestaltung von modernen, zukunftsorientierten und zielgruppenspezifischen Lernlandschaften und Lernzentren für die Bereiche Unterricht, Betreuung und Ausstattung mit einem hohen Praxisbezug,

c)      Entwicklung von Verstärkungsfaktoren für die Berufs- und Studienwahlorientierung und Arbeitsvermittlung,

d)  Verstärkung und Neuausrichtung der Lehreraus- und -fortbildung,

e)  Intensivierung der konzeptionellen Einbindung der Hochschulbildung.

 

 

3.         Beteiligungs- und Partnerstrukturen

 

Die Gründung des zdi-Zentrum Leverkusen basiert auf den bis heute stattgefundenen Gesprächen unterschiedlichster Initiatoren. Basis soll ein aktives Partnerkonzept sein, dass auf einem gemeinsamen Grundverständnis für die Zusammenarbeit und auf Kontinuität aufgebaut werden soll und das ganz gezielt und nachhaltig auch auf kleine und mittelständische Betriebe ausgerichtet sein wird.

 

In der Vorphase der Gründung sind bis zum heutigen Zeitpunkt Partner eines zdi - Zentrum Leverkusen das Land NRW (Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung, Ministerium für Schule und Weiterbildung, *Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport), die Stadt Leverkusen, die Bezirksregierung Köln, das Schulamt für die Stadt Leverkusen, Vertreter der Wirtschaft (u. a. Bayer AG, Currenta), die Bayer-Bildungsstiftungen, die Wirtschaftsförderung Leverkusen, die Sparkasse Leverkusen, *die Energieversorgung Leverkusen, *Verbände und Kammern, das Bildungsbüro Leverkusen, MINT – Schulen, die Theodor-Wuppermann-Hauptschule, das **Berufskolleg Geschwister-Scholl-Schule), Kindergärten, das Naturgut Ophoven Leverkusen (Förderverein), die *Fachhochschule Köln (Campus Leverkusen) und die Universitäten *Köln und Berlin (Humboldt-Universität) bzw. die Alice-Salomon-Hochschule Berlin.

 

*      soll noch angefragt werden

**       angefragt und grundsätzlich interessiert

 

 

Standort des zdi-Zentrum Leverkusen soll das Naturgut Ophoven Leverkusen (NGOL) werden.

 

Die Beteiligung des NGOL hat einen hohen Stellenwert, da damit nicht nur die Mitwirkung einer bereits vorhandenen und exzellent arbeitenden Umwelt- und Bildungseinrichtung auch im Sinne eines Interessenausgleiches und einer neutralen Plattform sichergestellt wird, sondern auch das dort vorhandene Potential für eine ggf. überregional ausgerichtete Lehreraus- und -fortbildung genutzt werden kann.

 

Soweit bis zur Beratung und Beschlussfassung schon Absichtserklärungen interessierter Partner unterschrieben vorliegen, erfolgt hierzu eine ergänzende Berichterstattung seitens der Verwaltung.

 

Weitere Partner, insbesondere aus dem Mittelstand und dem Handwerk, sollen noch gewonnen werden. Gleiches gilt für Ganztagsschulen und Ganztagsträger, das Werner-Heisenberg-Gymnasium mit dem besonderen Angebot „Internationales Abitur“, die Arbeitsagentur Leverkusen sowie die Arbeitsgemeinschaft Leverkusen (AGL). Die hierauf ausgerichteten Partnergespräche finden fortlaufend mit dem Ziel statt, in einem dialogischen Prozess Beteiligungsspielräume auszuloten und möglichst im Sinne einer engen Kooperation und der Absicht der kontinuierlichen Weiterentwicklung entsprechende Verabredungen zu treffen.

 

Derzeit befinden sich rund 8.700 Unternehmen und Kleinstbetriebe in Leverkusen, so dass neben den Großbetrieben von einer Vielzahl von kleinen und mittelständischen Unternehmen auszugehen ist, die sich als zdi-Partner beteiligen und das zdi-Zentrum Leverkusen fördernd unterstützen werden.  

Im Übrigen wird auf die Ausführungen zu Pkt. 4 „Organisations- und Betreiberstruktur“ verwiesen.

 

 

4.         Organisations- und Betreiberstruktur

 

Träger des zdi-Zentrum Leverkusen soll ein noch zu gründender eingetragener und gemeinnütziger Verein werden, der die Aufgaben der zdi-Offensive übernehmen soll. Andere Rechtsformen bzw. Trägerschaften wurden nach ausführlicher Prüfung verworfen. Die Trägerschaft eines rechtsfähigen Vereins wird von den Partnern ausdrücklich begrüßt. Eine kommunale Trägerschaft ist nicht vorgesehen.

 

Organe des Vereins sind neben dem Vorstand und der Mitgliederversammlung

 

·        ein pädagogischer Expertenausschuss,

·        der Beirat

      und

·        der Partnerpool.

 

Der Vorstand wird als Arbeitsteam verstanden, in dem möglichst passgenaue fachliche Kompetenzen für das übergreifende strategische und operative Kerngeschäft des Trägervereins gebündelt werden sollen.

Der pädagogische Expertenausschuss wird als Fachausschuss verstanden, der die Grundlagen der pädagogischen Arbeit schafft und den Vorstand bei der Umsetzung der zdi-Eckpunkte fachlich begleitet.

Der Beirat hat repräsentative, beratende und unterstützende Funktionen und sorgt neben der Netzwerkfunktion für einen Ausgleich der unterschiedlichsten Interessen der Bündnispartner.

 

Der Zugang zum Verein soll sowohl natürlichen als auch juristischen Personen möglichst niederschwellig ermöglicht werden.

 

Der Trägerorganisation (e. V.) sollen insgesamt die unterschiedlichsten Akteure aus Bildung, Wirtschaft, Handwerk, Dienstleistung und Schulverwaltungen (Kommune, Bezirksregierung, Land NRW) angehören. Hierüber wird auch angestrebt, externe Unterstützungsstrukturen oder Ressourcenpools der beteiligten Partner zu realisieren. Es wird dabei davon ausgegangen, dass personelle, finanzielle, räumliche und sächliche Ressourcen nur im Rahmen der jeweils bestehenden unternehmerischen Gesamtverantwortung und der betrieblichen/behördlichen Aufgabenstellungen zur Verfügung gestellt werden können.

 

Die Geschäftsstelle des Trägervereins, die gleichzeitig Koordinierungsstelle und damit zentrale Anlaufstelle sein soll, ist bereits in den Räumen des Naturgut Ophoven vorläufig eingerichtet.

 

Wenn Akteure dieser Gemeinschaftsinitiative eine andere Form einer prinzipiell auf Dauer angelegten Zusammenarbeit und Unterstützung anstreben, soll dies durch einen sog. Partnerpool und individuelle Absichtserklärungen (Letter of Intent) bzw. Kooperationsvereinbarungen außerhalb der Vereinsstruktur ermöglicht werden. Hierbei können die Partner ihre Rolle selbst festlegen.

 

Die Stadt Leverkusen soll beitragsfreies Mitglied in dem noch zu gründenden Trägerverein werden (vertreten durch den Beigeordneten des Dezernates IV und den Leiter des Fachbereiches Schulen).

 

Soweit es sinnvoll erscheint, sollen einzelne Handlungsfelder ausgelagert und in einer jeweils noch festzulegenden Organisationseinheit im Sinne des zdi–Auftrages partnerschaftlich wahrgenommen werden. So bietet es sich an, die Aufgabe Übergang Schule - Beruf bzw. Studium zwar als einen zdi-Baustein zu definieren, aber in der jetzt schon vorgesehenen Aufgabenzuordnung in das Bildungsbüro Leverkusen bei entsprechender Rückkoppelung  ganzheitlich auszulagern.

 

Der Schwerpunkt der Aktivitäten des zdi-Zentrum Leverkusen soll in Phase 1 vorrangig in der Bestandsaufnahme und -analyse vorhandener Aktivitäten, Angebote und Projekte und in der Bündelung der bestehenden lokalen und regionalen Aktivitäten liegen. In einer später folgenden Phase 2 ist beabsichtigt, auf dieser Basis und eines verbindlich vereinbarten Partnerkonzeptes zu einer verstärkenden Ergänzung und Vertiefung der Aktivitäten auch über Leverkusen hinaus zu kommen.

 

 

5.         Bildungs- und Qualifizierungskonzept

 

Hierzu wird ein schon jetzt existierendes Expertenteam (sog. pädagogisches Entwicklerteam) unter der Federführung des Schulamtes für die Stadt Leverkusen (Herr Schulrat Paul) und unter Einbindung des Kompetenzteams ein umfassendes, alle Handlungsfelder einbeziehendes Konzept entwickeln. Hierin sollen auch die Übergangs- und Schnittstellenproblematiken an den Übergangsschwellen in den Fokus genommen werden. Insbesondere die Kooperationen zwischen Kindergärten und Schulen sollen zu einem festen Bestandteil der zdi-Struktur in Leverkusen werden.

Es sollen Lernwerkstätten geschaffen werden, die selbständiges sowie entdeckendes Lernen bei entsprechender Integration in die regulären Lernpläne ermöglichen. Die so entstehenden Lernstätten sollen von Kindergärten, Schulen, Hochschulen und Lehrern genutzt werden.

 

Die einvernehmliche und verbindliche Festschreibung eines umfassenden pädagogisch-didaktischen Konzeptes einschl. einer Ressourcen- und Personalplanung wird dabei von allen Akteuren als ein elementarer Baustein verstanden.

 

Das Zusammenwirken auf den Arbeitsfeldern Lehrerfortbildung/Schnittstellen-problematik an den Übergangschwellen und die Schaffung sogenannter Lernwerkstätten kennzeichnen den Pilotcharakter des Leverkusener Modells.

 

 

6.         Ressourceneinsatz

 

Die Vereinsaktivitäten finden auf der Basis von Ehrenamtlichkeit statt.

 

Personelle, finanzielle, räumliche und sächliche Ressourcen sind nur in dem Rahmen der bei den einzelnen Partnern betrieblich vorhandenen Spielräume zu erwarten.

 

Im Übrigen ergibt sich eine Beteiligung der Stadt Leverkusen im Rahmen des Masterplanes Naturwissenschaften, der vorhandenen und künftigen lehrplanmäßigen Ausstattungen der Schulen und durch die kooperative Nutzung vorhandener Einrichtungen. Hierbei verfügen die Berufskollegs u. a. mit vorhandenen Technikräumen über ein beachtliches Beteiligungspotential.

 

Im Rahmen der bereits vorhandenen MINT - Aktivitäten soll eine intensive Zusammenarbeit mit dem Trägerverein angestrebt und in Folge weiter ausgebaut werden.

 

Grundprinzipien der Aufbauphase sind:

 

1.                 Fixierung der wechselseitigen Erwartungen und quantitativen sowie qualitativen Bedarfe in der Form von fortschreibungsfähigen Konzepten und Kooperationsverträgen.

2.                 Durchführung einer Bestandaufnahme und Bestandsanalyse. In der 1. Phase wird sich die Arbeit auf diesen Teil mit dem Ziel der Wirkungsoptimierung konzentrieren.

3.                 Finanzierung im Rahmen einer Selbstträgerschaft.

4.                 Gestaltung der Einstiegsphase und des Wissenstransfers mit allen Initiatoren auf der Basis eines partnerschaftlichen und dialogischen Prozesses.

5.                 Gewährleistung von Autonomie und Handlungszuständigkeit der einzelnen Bildungspartner.

6.                 Gemeinsame und kleinschrittige Umsetzung der Maßnahmen im Einvernehmen mit allen Partnern.

7.                 Intensive Einbindung der Kindergärten und Schulen in eine selbstbestimmte Umsetzung vor Ort auf der Grundlage eines eigenständigen Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrages, individueller Programme und der Ergebnisse von Qualitätsprofilen und Qualitätsanalysen.

8.                 Gesicherte und möglichst auf Dauer ausgerichtete Kosten- und Finanzierungsbedingungen für künftige Entwicklungs- und Ausbauschritte.

 

 

7.         Kosten- und Finanzierungsrahmen

 

Ziel ist die dauerhafte finanzielle Selbstträgerschaft durch Cash-Beiträge diverser

zdi-Partner, Sponsoring, Spendenakquise, Mitgliedsbeiträge, Elternbeiträge für außerschulische Veranstaltungen, Projektmittel, Mittel der Bundesagentur für Arbeit, Verkaufserlöse aus Qualifizierungsprodukten und sonstige begleitende Personal- und Sachmittelunterstützungen.

 

Insgesamt müssen die Aktivitäten durch Drittmittel finanziert werden.

Das Sponsoring soll auf der Basis eines Konzeptes von Verlässlichkeit, Nachhaltigkeit und Zielgenauigkeit sowie Wirkungsorientierung organisiert werden.

 

Die Cash-Beiträge der Partnerunternehmen und -betriebe können auf der Basis der Erfahrungswerte aus den vorhandenen zdi-Zentren in einer voraussichtlichen Größenordnung (Einzelbeiträge zwischen 2.000 – 10.000 €) als durchaus realistisch eingeordnet und so in die Finanzplanung als grobe Schätzgröße eingestellt werden.

 

Die Beteiligung der Stadt Leverkusen ist prinzipiell haushaltsneutral. Soweit einzelne Elemente der zdi-Aktivitäten als Pflichtaufgabe definiert werden können, ist eine Eingliederung in das städt. Aufgabenspektrum vertretbar.

 

Eine darüber hinausgehende finanzielle Beteiligung ist aufgrund der Haushaltssituation der Stadt Leverkusen nicht möglich.

 

Bei den Geschäftsausgaben wird ein verträglicher Transfer von Aufwand und Kosten angestrebt.

 

Das Land fördert die Einrichtung eines zdi-Zentrums mit einer Anschubfinanzierung von 30.000 € (Einmalförderung als Personalkostenzuschuss).

 

Darüber hinaus ist in zdi-Zentren eine Beteiligungsfinanzierung durch die Bundes-agentur für Arbeit bis zu 50% für die Durchführung von Maßnahmen zur vertiefenden Berufs- und Studienwahlorientierung in MINT - Fächern möglich.

 

Inwieweit Mittel aus den Bayer-Bildungsstiftungen in das Gesamtprojekt einfließen, kann derzeit nicht abschließend beurteilt werden. Nach den bisher geführten Gesprächen ist vorgesehen, das Leverkusener zdi-Projekt im Dezember in das Antragsverfahren durch den Trägerverein einzubringen und so im Februar 2011 die dortigen Gremienberatungen zu erreichen.

 

Entsprechende Zuschussanträge bezüglich der Landesmittel und der Mittel der Bundesagentur für Arbeit müssen ebenfalls bis Ende 2010 unter Berücksichtigung evtl. Kofinanzierungsteile und der Fortschreibung von Fördermitteln gestellt werden.

 

Verkaufserlöse aus Qualifizierungsmodulen sollen ebenso in die Kosten- und Finanzplanung einbezogen werden.

 

Ein verbindlicher, systematisch aufgebauter und mit anderen zdi-Zentren inhaltlich korrespondierender Kosten- und Finanzierungsplan wird derzeit erstellt. Damit wird durch das zdi-Zentrum Leverkusen eine verlässliche, mit einem möglichst hohen Verbindlichkeitsgrad ausgestattete und vergleichbare Kosten- und Finanzplanung sichergestellt.

 

Die Finanzhoheit und damit auch das Finanzrisiko liegen beim Trägerverein.

 

 

8.         Dokumentation, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

 

Mit einer professionell ausgerichteten Kommunikationsstrategie und einer begleitenden Öffentlichkeitsarbeit sollen die Marke zdi–Zentrum Leverkusen und die Aktivitäten des Zentrums zielgruppen- und wirkungsorientiert sowie strukturell verbindlich vermittelt werden.

 

Dabei soll eine möglichst große Teilhabe, wirkungsvolle Verbreitung und profitable Wertschätzung der Marke und der Partnerstruktur erreicht werden.

 

Ein entsprechendes Konzept wird derzeit erarbeitet.

 

Eine jährliche Bilanzierung sowie eine öffentliche Berichterstattung über die Arbeit und die Erfolge werden über dieses Konzept gewährleistet. Ebenso werden darüber die Arbeitsfelder Dokumentation, Controlling und Qualitätssicherung bzw. Qualitätsentwicklung aufgegriffen.

 

Teil des Kommunikationsprozesses wird auch die regelmäßige Berichterstattung der Verwaltung in den jeweiligen Fachausschüssen sein. Durch vorgesehene diverse Teilnahmen in unterschiedlichsten Gremien (Oberbürgermeister, Beig. Adomat, Leiter Fachbereich Schulen, Leiter Fachbereich Kinder und Jugend, Leiterin Frauenbüro, Bildungsbüro) ist eine Projektbegleitung und Einbringung gesamtstädt. Interessen und ggf. gesetzlich vorgegebener Rahmenbedingungen und Verpflichtungen gewährleistet.

 

 

9.         Realisierung und Handlungsrahmen

 

Die Gründung des zdi-Zentrum Leverkusen soll Ende Oktober im Rahmen einer Auftaktveranstaltung zusammen mit dem Land NRW und weiteren zdi – Partnern erfolgen. Die Vereinsgründung ist bei einem zustimmenden Votum des Rates für Anfang Oktober beabsichtigt. Der offizielle Startpunkt für die Arbeit des zdi-Zentrum Leverkusen mit dem Namen

 

cLEVer MINT e.V.

 

ist ab dem 01. Januar 2011 vorgesehen.

 

Mit der Herstellung der Rechtsfähigkeit des Trägervereins ist die formale Handlungs-

fähigkeit gegeben und ermöglicht frühestens zu diesem Zeitpunkt rechtsverbindliche Willenserklärungen.

 

Die Geschäftsstelle ist bereits eingerichtet und funktionsfähig.

 

Mit dem Gründungsteam und den in der ersten Entwicklungsphase interessierten Akteuren ist die jetzige strukturelle und fachlich-inhaltiche Vorgehensweise vorerörtert. Die Ergebnisse dieser Gespräche haben Eingang in die Verwaltungsvorlage zur Gründung des zdi–Zentrum Leverkusen gefunden und entsprechen in den wesentlichen Eckpunkten einem gemeinsam für möglich gehaltenen Realisierungsweg.

 

 

10.       Perspektiven

 

Neben der oben näher beschriebenen Arbeitsstufe der Ausschöpfung und Optimierung der vorhandenen Ressourcen und Potentiale (Phase 1) und des jetzt beabsichtigten Eintritts in die Startphase gehören zu den mittel- bis langfristigen Zielsetzungen

 

a)     die Entwicklung von übergreifenden Angeboten und naturwissenschaftlichen Projekten zur Förderung von Kindern und Jugendlichen in Kindergärten, Schulen und Hochschulen und Einrichtungen der Erwachsenenbildung (u. a. Haus der kleinen Forscher),

b)     die Initiierung weiterer Angebote für einzelne Schülerinnen und Schüler, Kindergartengruppen, Schulklassen und Schul-AG´s in der Fläche,

c)      die Einführung von Lernwerkstattarbeit in fünf sog. Lernzellen (je ein Kindergarten, eine Grundschule und eine weiterführende Schule gem. Anlage 1),

d)     die Herbeiführung von Rahmenvereinbarungen über die Zusammenarbeit mit den Hochschulen (einschl. der Anrechenbarkeit von Zusatzqualifikationen),

e)     der Abschluss von Kooperationsvereinbarungen im Rahmen der Lehreraus- und
-fortbildung,

f)        die Herstellung von Kontakten zu ausbildenden Unternehmen, die gleichzeitig potenzielle Ausbildungsbetriebe sind,

g)     die Vermittlung von Experten und Exkursionen,

h)      die Bereitstellung von Ausstattungen und Einrichtungen,

i)        die weitere Verstärkung der Einblicke in Beruf und Studium durch schulische und außerschulische Maßnahmen (berufliche Qualifizierungsmaßnahmen auch für benachteiligte junge Menschen, spezifische Fördermaßnahmen für Mädchen, Berufswahltage, Ingenieurtage, Teilnahme an Wettbewerben, wettbewerbsorientierte Auslobung von Projektmitteln, Workshops, Exkursionen,

Praktikumsplätze, Fördermaßnahmen Leverkusener Chemieunternehmen, Intensivierung der Nutzung der Schülerlabore, Kooperationen mit Hochschulen, Unternehmen und dem Handwerk, Besuch von Kinderuniversitäten, Schaffung von Experimentiermöglichkeiten und Forschungserfahrung, Technikkurse, Unterrichtseinheiten in Museen, Erwerb zusätzlicher Zertifikate, Lehreraus- und

-fortbildung, neue Stipendienkultur, Kontakt zu Wissenschaftlern und Dozenten, Gewinnung von Seniorenexperten -SES-, Fachberatern und Betreuungspersonal, Ausbau von Programmangeboten in den Ferien, Bereitstellung ausleihbarer Unterrichtsmodule),

j)        die Initiierung von Evaluationsprozessen und die Darstellung der daraus abzuleitenden Veränderungserfordernisse (Qualitätsmanagement).

 

 

 

Schnellübersicht über die finanziellen Auswirkungen der Vorlage Nr.  0614/2010

Beschluss des Finanzausschusses vom 01.02.2010 und Auflage der Kommunalaufsicht vom 26.07.2010

 

Ansprechpartner / Fachbereich / Telefon:  

Helmut Soelau, Fachbereich Schulen, Tel.: 4 06-40 00

Kurzbeschreibung der Maßnahme und Angaben, ob die Maßnahme durch die Rahmenvorgaben des Leitfadens des Innenministers zum Nothaushaltsrecht abgedeckt ist.

(Angaben zu § 82 GO NRW, Einordnung investiver Maßnahmen in Prioritätenliste etc.) 

 

Gründung eines zdi-Zentrums in der Rechtsform eines eingetragenen gemeinnützigen Trägervereins zur regionalen Förderung des technischen und naturwissenschaftlichen Nachwuchses.

 

 

 

 

 

A) Etatisiert unter Finanzstelle(n) / Produkt(e)/ Produktgruppe(n):

 (Etatisierung im laufenden Haushalt und mittelfristiger Finanzplanung)

 

Rechts- und Maßnahmenträger wird nicht die Stadt Leverkusen, sondern ein noch zu gründender gemeinnütziger Verein. Dort liegen die Finanzhoheit und das Finanzrisiko. Das bedeutet, dass die Finanzierung nach dem Prinzip der Selbstträgerschaft erfolgt.

Im Übrigen wird auf die Ausführungen zu den Punkten 6 und 7 der Begründung zur Vorlage Nr. 0614/2010 verwiesen.

 

 

 

 

 

B) Finanzielle Auswirkungen im Jahr der Umsetzung:

(z. B. Personalkosten, Abschreibungen, Zinswirkungen, Sachkosten etc.) 

           

Die Maßnahme befindet sich in der Planungs- und Realisierungsphase. Hierzu gehören insbesondere die Konzepterarbeitung, die Schaffung der formal-rechtlichen Trägervoraussetzungen, das Bewerbungsverfahren zur Anerkennung als zdi-Zentrum und sämtliche Maßnahmen zur Partner- und Ressourcengewinnung.

Insofern fallen bei allen Initiatoren und externen Unterstützern die in einer solchen Start- und Installationsphase üblichen Aufwendungen an. Schon jetzt erfolgt die Aufgabenwahrnehmung in einem erheblichen Umfang ehrenamtlich und wird bereits jetzt durch Partnerinstitutionen unterstützt.

Die in der Startphase anfallenden Personalkosten sollen im Rahmen des (einmaligen) Personalkostenzuschusses von 30.000 € (Land NRW) abgedeckt werden.

Im Übrigen wird auf die Ausführungen zu den Punkten 6 und 7 der Begründung zur Vorlage Nr. 0614/2010 verwiesen.

 

 

 

 

 

C) Finanzielle Folgeauswirkungen ab dem Folgejahr der Umsetzung:   

(überschlägige Darstellung pro Jahr)                                                

 

Offizieller Maßnahmenbeginn ist der 01.01.2011.

 

Die finanziellen Auswirkungen ergeben sich für den Trägerverein in der Weise, wie eingehende Finanzmittel die Realisierung von Maßnahmen ermöglichen.

 

Zentraler Ausgangspunkt der Startphase des zdi-Zentrums Leverkusen soll nach dem Willen der Initiatoren die Konzentration auf die bereits vorhandenen Maßnahmen und Einrichtungen und deren Wirkungsoptimierung sein.

 

Es handelt sich um eine Initiative, deren Bestand und Entwicklung insgesamt davon abhängig sein wird, in welchem Umfang Partner und Ressourcen gewonnen werden können. Die Erfahrungen aus den bereits jetzt landesweit vorhandenen 25 zdi-Zentren zeigen, dass mit beachtlichen finanziellen Beiträgen der teilnehmenden Firmen zu rechnen ist.

 

Die Stadt Leverkusen wird sich im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrages und vorhandener Einrichtungen und Ausstattungen (s. u. a. Ratsbeschluss zum Masterplan Naturwissenschaften) beteiligen.

 

Dies gilt auch für den Personalmitteleinsatz.

 

Hinzu kommen Geschäftsführungsaufgaben, deren Umfang noch nicht abgesehen werden kann. Hierzu kann zunächst der Personalkostenzuschuss des Landes in Anspruch genommen werden (s. o.). Ansonsten erfolgt eine Regulierung im Rahmen des jeweiligen Stellenplanes.

Im Übrigen ist beabsichtigt, Teilaufgaben an andere Partner zu übertragen, Geschäftsausgaben (Aufwand und Kosten) zu transferieren und Personalressourcen Dritter einzuwerben. 

 

Ergänzend wird auf die Ausführungen zu den Punkten 6 und 7 der Begründung zur Vorlage Nr. 0614/2010 verwiesen.

 

 

 

 

 

D) Besonderheiten (ggf. unter Hinweis auf die Begründung zur Vorlage):

(z. B.: Inanspruchnahme aus Rückstellungen, Refinanzierung über Gebühren, unsichere Zuschusssituation, Genehmigung der Aufsicht, Überschreitung der Haushaltsansätze, steuerliche Auswirkungen, Anlagen im Bau, Auswirkungen auf den Gesamtabschluss)

 

Nach einem positiven Votum des Rates der Stadt Leverkusen und eines noch formal zu vereinbarenden Partnerschaftsabkommens ist das Bewerbungsverfahren einzuleiten und die Vereinsgründung durchzuführen. Im Falle einer Zertifizierung durch das Land NRW sind die entsprechenden Zuschussanträge durch den Verein unter Berücksichtigung von Kompensationsmitteln und den dann jeweils aktuell geltenden Zuschussbedingungen zu stellen.

 

Ergänzend wird auf die Ausführungen zu den Punkten 6 und 7 der Begründung  zur Vorlage Nr. 0614/2010 verwiesen.