Rf. Dr. Ballin-Meyer-Ahrens (FDP) erläutert den Antrag ihrer Fraktion. Indem sich die Stadt der E-Sport-Szene gegenüber nicht verschließe, hätte sie die Möglichkeit zur Unterstützung und Mitgestaltung. Dabei stellt sie besonders den Aspekt der Jugendförderung heraus. Darüber hinaus hätte eine Etablierung des E-Sports positive Auswirkungen auf die Stadtentwicklung, finanzielle Einnahmen und nicht zuletzt auf die Tourismusbranche. Auch der Städte- und Gemeindebund sowie der Landessportbund (LSB) würden an einer Etablierung des E-Sports mitwirken. Hierzu führt Herr Beigeordneter Adomat im weiteren Verlauf der Diskussion aus, dass beide Gremien der Thematik bisher verhalten gegenüberstehen.

 

Frau Schreiner verweist auf die Stellungnahme des Sportpark Leverkusen (SPL) vom 24.02.2021, in der deutlich herausgestellt wird, dass sowohl der SPL als auch der SportBund Leverkusen e.V. (SB) der Entwicklung des E-Sports grundsätzlich offen gegenüberstehen. Fragen zur technischen Ausstattung von Räumlichkeiten und Qualifizierungen seien nur einige Punkte, die noch geklärt werden müssten. Sie betont jedoch, dass der SPL nicht über die personellen Ressourcen verfügt, einen Ansprechpartner für E-Sport zu benennen. Zudem hätte der SPL nicht für jede Sportart einen einzelnen Ansprechpartner. Frau Schreiner verweist auf die Pressemitteilung über das Probierwerk-Startup „Academy of eSports“, die u.a. eine öffentliche Anlaufstelle für Vereine ist, die eine eigene E-Sport-Abteilung gründen wollen. Man werde aber prüfen, ob die Ostermann-Arena für derartige Events geeignet ist. Wie bereits in der Stellungnahme erwähnt, prüft der TSV Bayer 04 Leverkusen e.V. (TSV) die Umsetzung von E-Sport im Verein. Frau Schreiner schlägt vor, das Ergebnis dieser Prüfung abzuwarten. Und natürlich würde sich der SPL nicht davor verschließen, die Vereine zu unterstützen.

 

Herr Weißenfels sagt die Unterstützung durch den SB ebenfalls zu, weist jedoch nochmals darauf hin, dass der SB der Satzung des LSB unterliegt und erst im Falle einer positiven Bewertung des E-Sports in die Thematik einsteigt.

 

Rf. Nowack (CDU) führt aus, dass die CDU E-Sport unterstützt, sofern es sich um sportliche Spiele handelt. Die Unterstützung von gewaltverherrlichenden Spielen wird abgelehnt. Sie beantragt eine Vertagung des Antrags der FDP bis Ergebnisse auf Landesebene hinsichtlich der sportlichen Anerkennung von E-Sport vorliegen.

 

Der Vorschlag von Herrn Wollenhaupt (CDU) nicht nur die Vereine, sondern auch die Schulen bei der Etablierung von E-Sport zu unterstützen, wird von Herrn Beigeordneten Adomat nicht befürwortet. Er plädiert für eine Trennung von Schulen und Vereinsstrukturen. Gleichzeitig befürwortet er ebenfalls die Vertagung des Antrags und schlägt vor, Vertreterinnen/Vertreter des TSV einzuladen, damit diese von ihren Erfahrungen berichten können.

 

Rh. Feister (CDU) formuliert folgende Beschlussempfehlung an den Rat:

 

Die Verwaltung prüft die Umsetzung der Etablierung von E-Sport in Leverkusen. Dabei wird auf eine Differenzierung zwischen sportlichen und gewaltverherrlichenden Spielen geachtet, d.h. gewaltverherrlichende Spiele werden nicht unterstützt. Zudem werden Vertreter des TSV Bayer 04 Leverkusen e.V. in den Betriebsausschuss Sportpark Leverkusen eingeladen, um über ihre Erfahrungen mit der Entwicklung einer E-Sport-Abteilung in einem gemeinnützigen Verein zu berichten.

 

Der Antrag der FDP-Fraktion wird vertagt, bis auf Landesebene Ergebnisse veröffentlicht werden, inwieweit E-Sport als Sportart anerkannt wird.


- einstimmig -