Nachtrag: 31.03.2022

Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Beschluss:

 

Präambel:

 

Der Rat der Stadt Leverkusen erklärt:

 

Kulturpolitik ist Stadtpolitik

 

Die Entwicklung kommunaler Kulturpolitik setzt eine angemessene kulturelle Infrastruktur in den Städten voraus. Es bedarf einer gesamtstädtischen Strategie zur institutionalisierten, ressortübergreifenden Zusammenarbeit, insbesondere von Bauverwaltung, Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung sowie Bildung und Kultur.

 

Das kulturelle Erbe ist ein zentraler Bestandteil und prägend für die Identität einer Stadt. Das bauliche Erbe, die kulturelle Entwicklung, die schriftliche Überlieferung, das dingliche und das immaterielle Erbe bestimmen das unverwechselbare kulturelle Erscheinungsbild einer Kommune und schaffen die Grundlage dafür, dass sich Bewohnerinnen und Bewohner mit diesem Erbe identifizieren und in der Gemeinschaft engagieren. In einer diversen sich ständig wandelnden Stadtgesellschaft erfordert der verantwortliche Umgang mit diesem Erbe die Partizipation möglichst aller Kreise der städtischen Gesellschaft sowie die Offenheit zur permanenten Revision etablierter Inhalte und Praktiken der Stadtkultur. Anzustreben ist mithin eine der Diversität der Stadtbevölkerung Rechnung tragenden und die Inklusion befördernde institutionellen Verankerung stadtkultureller Bildung.

Denn Identifikation und Engagement erzeugen auch für die Bürgerinnen und Bürger einer diversen Stadtgesellschaft Heimat und schaffen Lebensqualität, die ihrer Heterogenität entsprechen.

 

Der Rat der Stadt Leverkusen beschließt:

 

1. Der Einrichtung einer Kommission „Stadtkultur“ mit dem Ziel der Gründung eines „Institut für Stadtkultur und Stadtgeschichte Leverkusen“ wird zugestimmt.

 

2. Die Kommission wird beauftragt, ein Konzept zur inhaltlichen, organisatorischen und personellen Gestaltung dieses Instituts zu entwickeln mit folgenden Handlungsfeldern:

 

- Baukultur und Stadtbild

- Kulturelle Bildung als Teil ganzheitlicher Bildung

- Bewahrung des kulturellen Erbes in der interkulturellen Stadtgesellschaft

 

Bei der Konzeptentwicklung sollen mögliche räumliche Ausgestaltungen des im Verwaltungsstandortkonzeptes benannten "Historischen Mittelpunkts auf dem Opladener Frankenberg" (künftig: „Historisches Zentrum Leverkusen“) berücksichtigt werden.

 

3. Der Konzeptentwurf ist den zuständigen Gremien des Rates sowie dem Rat der Stadt Leverkusen spätestens bis zum 1. April 2023 zu Beratung und Entscheidung vorzulegen.

 

Erläuterungen:

Die Mitglieder der Kommission „Stadtkultur“, die sich gleichberechtigt aus ehren- und hauptamtlichen Mitgliedern zusammensetzen soll, werden durch den Oberbürgermeister in Abstimmung mit dem Rat der Stadt berufen.

 

Neben den im Rat vertretenen Fraktionen und Gruppen sollten der Kommission Vertreterinnen und Vertreter angehören aus

 

- Stadtverwaltung (Konzernsteuerung, Fachbereiche, z.B. Bauen)

- Kultureinrichtungen der Stadt Leverkusen (Volkshochschule, Museum Morsbroich, Stadtarchiv u.a.)

- kulturelle Einrichtungen der Zivilgesellschaft (Geschichtsvereine, Kulturvereine, Museumsvereine u.a.)

 

Bei Bedarf sollen (temporär) Sachverständige aus der Wissenschaft beratend hinzugezogen werden.

 

Die professionelle Leitung der Kommission soll „extern“ und „auf Zeit“ erfolgen, ggfs. durch ein Sekretariat unterstützt werden. Die Verwaltung soll hierzu die Kosten ermitteln.

 

Es soll geprüft werden, ob und inwieweit die Kommission nach Beschluss des Konzeptes in der Nachfolge den weiteren Umsetzungsprozess beratend begleitet.


dafür:         39  (14 CDU, 9 SPD, 9 BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, 2 OP, 3 FDP, 1 DIE LINKE, 1 parteilos)

dagegen:     1  (BÜRGERLISTE)

Enth.:           3  (2 AfD, 1 Klimaliste Leverkusen)