Betreff
Pflaster ZOB Opladen
Vorlage
2019/3126
Aktenzeichen
nbso
Art
Beschlussvorlage

 

Beschlussentwurf:

 

1.         Die Bezirksvertretung für den Stadtbezirk II wählt die Pflasterung für den neuen ZOB Opladen basierend auf den Ausführungen dieser Vorlage aus.

 

2.         Auf eine Teflonbeschichtung des Pflasters wird verzichtet.

 

gezeichnet:

Richrath

Begründung:

 

Auf dem neuen ZOB Opladen soll gemäß Ratsbeschluss vom 01.10.2018 (siehe Vorlage Nr. 2018/2441) ein Pflaster im 30/15er Format zur Ausführung kommen. Die Oberflächenbefestigung der Bereiche für zu Fuß Gehende, Rad Fahrende und Fahrgäste soll gemäß Beschluss der Gestaltung der Oberflächen des sogenannten „Grünen Bandes“ auf der nbso-Westseite angepasst werden (dort: Pflaster Germania linear Muschelkalk nuanciert). Die Auswahl der Pflastermaterialien sollte unter Beteiligung der Politik im Rahmen der noch anstehenden Bauausschreibungen im Zuge einer Bemusterung erfolgen. Zu diesem Zweck wurden die Vertreterinnen und Vertreter der Bezirksvertretung für den Stadtbezirk II vom Fachbereich Oberbürgermeister, Rat und Bezirke zu einem Bemusterungstermin am 26.08.2019 um 14 Uhr auf dem Baufeld des neuen ZOB Opladen eingeladen.

 

Es wurden sechs Muster bzw. Pflasterflächen vorgestellt. Da kurzfristig nicht alle Steine im angestrebten Format vorlagen, wurden Schau-Pflasterflächen in unterschiedlichen Formaten hergestellt. Da jedoch Farbe und Eigenschaften des Pflasters im Vordergrund standen, wurde dies als nebensächlich betrachtet.  

 

Folgende Pflaster wurden in der angegebenen Reihenfolge vorgestellt:

 

Fläche 1:  Pflaster 30/15 in Anthrazit im L-Verband, schwach nuanciert,

 

Fläche 2:  Pflaster 30/15 in Anthrazit-Grau/Hellgrau nuanciert, im L-Verband,

 

Fläche 3:  Pflaster unterschiedlicher Formate, Farbe Muschelkalk, Reihenverband,

 

Fläche 4:  Pflaster unterschiedlicher Formate, Steine mit unterschiedlichen Farben, sodass eine „Muschelkalk“ ähnliche Fläche entsteht, Reihenverband,

 

Fläche 5: Pflaster im Format 40/20 im L-Verband, Farbe Muschelkalk (Pflaster des sogenannten „Grünen Bandes“, jedoch Format abweichend),

 

Muster 6: Stein mit sogenannter Teflonbeschichtung.

 

Die Flächen 3 bis 5 stellten die Farbvarianten in "Muschelkalk" gemäß der o. g. Beschlusslage dar. Pflaster 1 und 2 stellten abweichend von der Beschlusslage nuancierte Steine in Anthrazittönen dar. Ein Musterstein lag mit einer Teflonbeschichtung zur Ansicht vor. Hochauflösende Fotos der Pflaster werden in der Sitzung per Beamer gezeigt.

 

Die Kosten für die Pflaster der Flächen 1 bis 5 liegen im Preisrahmen von 20 bis 30 €/m², je nach Hersteller und Farbe. Das teflonbeschichtete Pflaster kommt laut Preisauskunft auf ca. 60 €/m². Für eine Teflonbeschichtung entstünden demnach bei einer Gesamtfläche von ca. 2.700 m² x 30 €/m², insgesamt ca. 81.000 € (netto) Mehrkosten. Das teflonbeschichtete Pflastermuster 6 verspricht laut Hersteller eine leichter zu reinigende Pflasterfläche. Dazu sollte die Gesamtfläche aber mindestens zweimal jährlich von der Herstellerfirma speziell grundgereinigt werden. Die Kosten betragen laut Hersteller ca. 4 €/m² und Reinigung, entsprechend 8 €/m² und Jahr. Dies entsprechen Reinigungskosten bei einer Fläche von ca. 2.700 m² x 8 €/m² und Jahr von ca. 21.600 €/Jahr (netto). Eine entsprechende Spezialreinigung kann von den Technischen Betrieben der Stadt Leverkusen AöR (TBL) nicht durchgeführt werden.

 

Langzeiterfahrungen zu dieser Beschichtung sind den TBL nicht bekannt. Außerdem wird eine Reinigung an den Einbauten, wie z. B. unter Sitzbänken und Abfallbehältern, als kritisch vonseiten der TBL angesehen, da diese Bereiche von den Spezialgeräten u. U. nicht erreicht werden können. Da die Teflonbeschichtung zusätzlich eine Wasseraufnahme verhindert und das Wasser auf dem Stein stehen bleibt, besteht hier Rutschgefahr und die Gefahr, dass sich im Winter Glatteis bildet. Die Beschichtung sollte aus Sicht der TBL und der neuen bahnstadt opladen GmbH (nbso) daher nicht zur Ausführung kommen. Sonderreinigungen wie sie beispielsweise in der FGZ Opladen stattgefunden haben, sind seitens der TBL auf dem neuen ZOB Opladen grundsätzlich nicht geplant.

 

Unabhängig von einer Beschichtung sprechen sich die TBL für die Pflastervarianten in Anthrazit mit Nuancierungen aus (siehe Anlage 1 zur Vorlage), da ihrer Ansicht nach hier die zu erwartenden Verschmutzungen weniger stark auffallen, als auf hellem Pflaster.

 

Die neue bahnstadt opladen GmbH (nbso) empfiehlt eine Auswahl aus den Pflastern 3 bis 5 in Kombination mit einem der beiden zur Auswahl stehenden anthrazitfarbenen Pflaster 1 und 2. Der südliche Bussteig, der Mittelbussteig und die Bereiche unter den Dachflächen des nördlichen Bussteiges würden anthrazitfarben gepflastert, die übrigen Bereiche mit einem muschelkalkfarbenen Pflaster (siehe Anlage 2 zur Vorlage).

 

Eine Fortführung der Pflasterung in gleicher oder ähnlicher Farbsprache wie die des sogenannten „Grünen Bandes“ (Muschelkalk) auf dem ZOB Opladen und auch auf den öffentlichen Flächen des Bahnhofsvorplatzes (Bruno-Wiefel-Platz) sowie den privaten Flächen des Bauvorhabens MOMENTUM, welches im Norden angrenzt, ist eine stadtgestalterische Empfehlung des beratenden Landschaftsarchitekten Wündrich. Auch die Vertreter des Investors MOMENTUM haben sich bereits für die Verwendung derartiger Pflastermaterialien ausgesprochen. Die Verwendung von anthrazitfarbenem Pflastermaterial auf dem gesamten neuen ZOB würde eine deutliche Zäsur im Gesamtbild der nbso-Westseite bewirken. Der neue ZOB Opladen, der Bahnhofsvorplatz (Bruno-Wiefel-Platz) und das Invest MOMENTUM sollen jedoch ein einheitliches gestalterisches Gesamtensemble darstellen.

 

Die Bezirksvertretung für den Stadtbezirk II wird gebeten, sich für eine Variante zu entscheiden.

Begründung der einfachen Dringlichkeit:

 

Eine Pflasterauswahl für den neuen ZOB Opladen ist zeitnah zu treffen, da das Baulos 2 (Pflaster/Ausstattung) der Technischen Betriebe der Stadt Leverkusen AöR (TBL) schnellstmöglich ausgeschrieben werden muss, um den Fertigstellungstermin der Gesamtmaßnahme im August 2020 halten zu können.