- Energetische Sanierung, Erweiterung der Pausenhallen mit WC-Sanierung und Herstellung der Barrierefreiheit
- Planungsbeschluss
Beschlussentwurf:
1. Der Vorentwurfsplanung zur energetischen Sanierung des Werner-Heisenberg-Gymnasiums in 51381 Leverkusen-Lützenkirchen von Beyss- Architekten-GmbH wird zugestimmt.
2.
Die
prognostizierten Gesamtbaukosten für die Baumaßnahmen betragen nach heutigem
Stand 38.800.000,00 €, einschließlich Mehrwertsteuer. Hierin enthalten ist ein
Risikozuschlag von 20 % und eine Preissteigerung bis zum Beginn der
Bauausführung von 16 %.
3. Auf der Finanzstelle 65000170011152 wurden bisher 580.000 € für Planungsleistungen zur Verfügung gestellt. Für die Fortsetzung der Planung sind für das Jahr 2023 Mittel in Höhe von 840.000 € und für das Jahr 2024 in Höhe von 2.400.000 € zur Verfügung zu stellen. (insgesamt 3.240.000 €). Wird für die Maßnahme nach Vorlage der Entwurfsplanung ein Baubeschluss gefasst, müssen die erforderlichen Mittel ab 2024 ff. zur Verfügung gestellt werden.
4. Das Vorhaben ist nach Beschlussfassung gemäß der vorgegebenen Zeitplanung fortzuführen.
gezeichnet:
In Vertretung In Vertretung In Vertretung
Adomat Molitor Deppe
(zugleich in Vertretung
des Oberbürgermeisters)
Begründung:
Das
Werner-Heisenberg-Gymnasium befindet sich im Ortsteil Lützenkirchen. Der
Gebäudekomplex des Werner-Heisenberg-Gymnasiums besteht aus mehreren
Gebäudeteilen. Das Schulgebäude entstand in den 1970er Jahren. Im Jahr 2010
wurde der Schulkomplex durch einen Anbau für Chemieunterricht erweitert. In
2011 erfolgte eine Sanierung des naturwissenschaftlichen Bereichs inklusiv
einer energetischen Sanierung der Außenwände. 2012 folgte die Sanierung des
Mensa- und Freizeit-Bereichs, ebenfalls inklusiv einer energetischen Sanierung.
Seit 2013 wird eine abschnittsweise Brandschutzsanierung des gesamten
Schulgebäudes inklusive der Aula-Sanierung durchgeführt, die voraussichtlich
bis Anfang 2023 fertiggestellt sein wird.
Die aktuell
geplante Baumaßnahme erfasst im Einzelnen
1.
Die
energetische Sanierung des restlichen Schulgebäudes
Die Bauteile der Gebäudehülle
wurden seit der Erstellung des Gebäudes noch nicht saniert und haben die
Haltbarkeitsgrenze erreicht. Die Energieverluste über die Gebäudehülle sind
entsprechend hoch. Durch die Sanierung der Flachdächer, Außenwände und Fenster
kann der Wärmeverlust über die Gebäudehülle nach einer geführten
Modellberechnung um ca. 52 % verbessert werden.
-
Flachdächer
Große
Teile der Flachdächer haben nur eine Dämmung von 8 cm, die über die Jahre durch
die aufliegende Kieslast zu einer noch geringeren Stärke gepresst wurde. Die
Wärmeverluste über die Dachflächen sind daher extrem hoch.
Die
durchschnittliche Haltbarkeit der darunterliegenden Abdichtungsbahn ist mit
einem Alter von ca. 40 Jahren deutlich überschritten. In den kommenden Jahren
muss mit größeren Reparaturen und Wassereinbrüchen gerechnet werden, sollten
die Flachdächer nicht saniert werden.
Eine
Notentwässerung fehlt. Bei immer häufiger auftretenden Starkregen-ereignissen
ist die Anstauhöhe auf den Dachflächen sehr hoch und als kritisch einzustufen.
Empfohlene
Maßnahmen:
Zur
Energieeinsparung und Sicherung der Gebäudesubstanz wird dringend die Sanierung
der Flachdächer (neue Abdichtung, Dämmung nach GEG, Herstellung einer
Notentwässerung) empfohlen.
Durch
den Rückbau der Kiesschicht und Herstellung einer Notentwässerung entstehen
Lastreserven, die für die Planung von extensiven Gründächern oder
Photovoltaikanlagen genutzt werden kann.
-
Fassade
inkl. der Fenster – und Türanlagen
Fassade,
Fenster- und Türanlagen wurden am Hauptgebäude noch nicht saniert.
Bei
der Erstellung einer Probesanierungsfläche wurde festgestellt, dass die
vorhandene Wetterschale noch standsicher ist, jedoch keine zusätzlichen Lasten,
wie z. B. Wärmedämmung, aufgebracht werden können.
Hinter
der Wetterschale befindet sich ein nur 4 cm starker, schadstoffbelasteter
Dämmkern aus alter KMF. Die aus Beton hergestellte Tragschale hat nur eine
Stärke von 10,5 cm und bedarf wegen zum Teil freiliegender Bewehrung einer
Betonsanierung.
Die
Fenster- und Türanlagen stammen ebenfalls aus dem Baujahr und haben sehr
schlechte Wärmedämmwerte.
Insgesamt
ist der Energieverlust über die Fassade ebenfalls als sehr hoch einzustufen.
Empfohlene
Maßnahmen:
Zur
Reduzierung der Energieverluste über die Fassade und aus statischen Gründen
sollte ein Rückbau der Wetterschale (Waschbetonplatten) erfolgen. Die Tragschale aus Beton benötigt eine
Betonsanierung wegen der zum Teil freiliegenden Bewehrung.
Wiederherstellung
der Fassade mit einem WDVS und Klinkerriemchen.
-
Lüftung
Die
Klassenräume verfügen über keine mechanische Lüftungsanlage. Die Erhaltung der
Innenraumlufthygiene ist bei Raumnutzung einer durchschnittlichen Klassengröße
durch ausschließlich natürlich Lüftung nur schwer zu gewährleisten. Die
Wahrscheinlichkeit, dass sich infektiöse Erreger im Raum anreichern, ist
vergleichsweise hoch.
Daher
sind derzeit aufgrund der Corona-Pandemie die Schulen angehalten, auf häufige
Stoßlüftung zu achten. Dies führt unweigerlich zu einem erhöhten
Wärmeenergiebedarf.
Empfohlene
Maßnahmen:
Senkung
des Energiebedarfs und Sicherstellung der Raumlufthygiene durch den Einbau
dezentraler Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung in allen Klassen- und
Fachräumen.
1.
Einbau
einer Aufzugsanlage zur Verbesserung der Barrierefreiheit
Die Schule verfügt zurzeit über keinen
behindertengerechten Aufzug. Durch die besondere Bauweise der Schule mit vielen
verschiedenen Geschossebenen ist es nicht möglich, alle Ebenen mit einem Aufzug
zu erschließen. In Abstimmung mit dem Fachbereich Schulen (FB 40), der
Schulleitung und der Beauftragten der Gebäudewirtschaft für die
Barrierefreiheit, wurde daher eingehend geprüft, welcher Standort die
wichtigsten Bereiche der Schule erschließen würde.
Empfohlene Maßnahme:
Abbruch einer nicht notwendigen Treppe am
Verwaltungstrakt.
Errichtung eines behinderten gerechten
Aufzuges an dieser Stelle.
2.
Sanierung
und Neubau der sanitären Anlagen
Das Werner-Heisenberg-Gymnasium
hat zum jetzigen Zeitpunkt 805 Schülerinnen und Schüler. Mit der geplanten Umstellung
auf G9 wird sich diese Zahl auf 915 Schülerinnen und Schüler erhöhen. Die sanitären
Anlagen sind in einem sehr schlechten Zustand und außerdem in der Zahl nicht
ausreichend für die Schülerzahl im G9 Betrieb.
Empfohlene Maßnahme:
Sanierung und teilweise Neubau
der sanitären Anlagen.
3.
Neubau
von zwei Pausenhallen
Betritt man die Schule am Haupteingang,
erschließt ein Flur den linken oder wahlweise rechten Gebäudeteil. Bei
Veranstaltungen in der Aula gelangt man über den Flur direkt in die Aula. Ein
Foyer vor der Aula ist nicht vorhanden. Am rückwärtigen Schuleingang ist die
Erschließungssituation ähnlich. Die Aufenthaltsflächen für die Schüler sind im
Hinblick auf G9 nicht ausreichend.
Empfohlene Maßnahmen:
Bau einer Pausenhalle am
Haupteingang, die gleichzeitig als Foyer für Veranstaltungen in der Aula
genutzt werden kann und einer kleineren Pausenhalle auf der Rückseite des
Gebäudes. Die notwendigen Lüftungsanlagen für die Pausenhallen werden auf
Flachdachbereichen geplant. Durch die Schließung des Gebäuderücksprunges auf
der Vorder- und Rückseite des Schulgebäudes wird eine höhere Kompaktheit der
Gebäudehülle erzielt, was sich positiv auf die Energiebilanz auswirkt. Es muss
außerdem weniger Fassadenfläche saniert werden, was einen Teil der Kosten für
den Neubau der Pausenhallen kompensiert.
4.
Interimsbauten
Die Sanierungsarbeiten sind sehr lärm- und schmutzintensiv. Bei einer
Beschränkung der Ausführung von lärm- und schmutzintensiven Arbeiten ausschließlich
außerhalb der Unterrichtszeiten ist mit weniger Angeboten und Zuschlägen für
Wartezeiten und Arbeiten nach der Regelarbeitszeit von den betreffenden
Gewerken zu rechnen. Die Gesamtbauzeit würde sich verlängern. Erfahrungen haben
gezeigt, dass sich Störungen des Unterrichts trotzdem nicht vermeiden lassen.
Empfohlene Maßnahmen:
Auslagerung von 15 Klassen inkl. WC-Anlagen für die gesamte Bauzeit und
der Verwaltung für ca. 10 Monate. Als Standort für die Interimsbauten ist
zurzeit ein städtisches Grundstück auf der Rückseite der Schule angedacht. Die
Kosten für die Auslagerung sind in der Kostenschätzung in Höhe von 2.710.939 €
(brutto) enthalten.
Kosten
Die
prognostizierten Gesamtbaukosten für die Baumaßnahmen betragen nach heutigem
Stand 38.800.000 €, einschließlich Mehrwertsteuer. Hierin enthalten ist ein
Risikozuschlag von 20 % und eine Preissteigerung von 16 %. Für das Projekt
wurde ein Förderantrag auf Förderung von Energieeffizienz und erneuerbaren
Energien in Gebäuden durch Einzelmaßnahmen gestellt. Bei Bewilligung ständen 2.251.000
€ für die förderfähigen Maßnahmen zur Verfügung.
Fortführung der
Planung
Es ist
beabsichtigt, die Planung mit folgenden Architekten und Ingenieuren
fortzuführen:
Architektenleistung:
Beyss Architekten,
Ingenieurleistung
HLS: Gebatec Ingenieurgesellschaft für technische Gebäudeausrüstung,
Ingenieurleistung
Elektro: Weigelt Ingenieurgesellschaft GmbH,
Ingenieurleistung
Gebäudeautomation: Ingenieurbüro GESA,
Rückbauplanung
Schadstoffe: Competenza GmbH,
Tragwerksplanung:
Ingenieurbüro Baer,
Bauphysik: HZI
Bauphysik Bonn,
Brandschutz: P2
Brandschutz GmbH,
Terminplanung
Nach Fertigstellung
der Entwurfsplanung ist der Baubeschluss zu erwirken. Es ist geplant im Januar
2024 mit dem Bau zu beginnen. Der Abschluss der Baumaßnahmen ist für Ende 2026
geplant.
- Geplanter Baubeschluss Februar 2023
- Bauantrag/Baugenehmigung Februar 2023 - Oktober 2023
- Ausführungsplanung und Ausschreibungen April 2023 – Januar 2024
- Aufbau Schulcontainer Dezember 2023
- Baubeginn Januar 2024
- Fertigstellung Ende 2026
- Rückbau Schulcontainer Anfang 2027
Abstimmung mit
den Nutzenden
Die Planung ist mit
dem Fachbereich Schulen (FB 40) und der Schule abgestimmt.
Klimaschutz/Nachhaltigkeit
Durch die
energetische Sanierung wird der Energieverbrauch stark reduziert. Gemäß der
geführten Modellberechnung aller Hüllflächen ist beim Objekt von einer
Verbesserung der thermischen Gebäudehülle von ca. 52 % auszugehen. Die Nutzung
regenerativer Energien durch Aufstellung von Photovoltaik auf den am höchsten
gelegenen Flachdächern trägt ebenfalls zum Klimaschutz bei. Die übrigen, nicht
durch Technik belegten Flachdachbereiche werden begrünt.
Eine gleichzeitige
Begrünung und Nutzung der Flachdächer für Photovoltaikanlagen oder
Lüftungstechnik ist aus statischen Gründen nicht möglich. An geeigneten Teilen
der Fassade ist die Setzung geeigneter Pflanzen im Sockelbereich geplant, die
über an der Fassade befestigte Rankgitter die Fassade begrünen sollen. Aufgrund
der brandschutzmäßigen Einstufung des Gebäudes in die Gebäudeklasse 3 kann eine
Fassadenbegrünung nur in Bereichen ohne Öffnungen erfolgen.
Baumfällungen/Ersatzpflanzungen
Für die Anlieferung
und Aufstellung der Interimsbauten müssen Baumkronen zurückgeschnitten werden.
Das Fällen größerer Bäume ist nicht erforderlich. Nach Fertigstellung der
Baumaßnahme werden die Interimsbauten und befestigten Flächen zurückgebaut und
die ehemalige Baufläche ökologisch aufgewertet. Alle Eingriffe in den Pflanzen-
und Baumbestand werden durch Ersatzpflanzungen nach Abschluss der Baumaßnahme
ausgeglichen.
Barrierefreiheit
Zur Verbesserung
der Barrierefreiheit wird der Haupteingangsbereich der Schule neugestaltet und
eine Rampe für den barrierefreien Zugang gebaut. Im Gebäudeinneren soll am
Verwaltungstrakt ein Aufzug errichtet werden, der alle Ebenen des Hauptgebäudes,
mit Ausnahme des 2. Obergeschosses auf der Rückseite des Gebäudes, erreicht.
Risikobewertung
Zur Reduzierung von
Risiken und Unsicherheiten im Projekt erfolgt eine fortlaufende
Risikobetrachtung durch die Projektplanungsgruppe, inklusive Bewertung der
Eintrittswahrscheinlichkeit und der Auswirkungen auf das Projekt. Für den
Umgang mit den erkannten Risiken werden Strategien entwickelt. So wurden
beispielsweise verschiedene Bauteile vorab auf Schadstoffe untersucht und es
wurden Probesanierungsflächen angelegt. Außerdem ist ein Musterraum für den
Einbau der dezentralen Lüftungsgeräte geplant. Damit der Bauablauf nicht durch
eingeschränkte Zeiten für lärmintensive Arbeiten gestört wird, ist eine
Auslagerung von 15 Klassenräumen und der Verwaltung in der Planung.
Auch bei einer
eingehenden Risikobetrachtung können nicht alle Risiken ausgeschlossen werden.
Mehrkosten für das Projekt können beispielsweise durch auftauchende Schadstoffe
in nicht untersuchten Bauteilen entstehen oder es kann zu
überdurchschnittlichen Preissteigerungen durch die Energiekrise oder Corona
bedingte Ausfälle und Lieferengpässe kommen. Für bisher nicht erkannte oder nicht
kalkulierbare Risiken wurde daher ein Risikozuschlag in Höhe von 20 % in die
Gesamtkosten eingerechnet.
I) Finanzielle Auswirkungen im Jahr der
Umsetzung und in den Folgejahren
Nein
(sofern keine Auswirkung = entfällt die Aufzählung/Punkt beendet)
Aufwendungen für die Maßnahme: €
Fördermittel beantragt: Nein Ja %
Ratsbeschluss vom zur
Vorlage Nr.
Ja –
investiv
Finanzstelle/n: 65000170011152 Finanzposition/en:
783100
Auszahlungen für die Maßnahme: 3.240.000,- €
Fördermittel beantragt: Nein Ja %
Name Förderprogramm:
Ratsbeschluss vom zur
Vorlage Nr.
Beantragte Förderhöhe: €
Maßnahme ist im Haushalt
ausreichend veranschlagt
Ansätze sind ausreichend
Deckung erfolgt aus Produkt/Finanzstelle
Jährliche Folgeaufwendungen ab
Haushaltsjahr:
Bilanzielle Abschreibungen: €
Hierunter fallen neben den
üblichen bilanziellen Abschreibungen auch einmalige bzw. Sonderabschreibungen.
Aktuell
nicht darstellbar. Die Auszahlungen für die Planungsleistungen erfolgen aus
einer investiven Finanzstelle und werden am Ende des jeweiligen Haushaltsjahres
auf die entsprechende Anlage im Bau (AiB) umgebucht. Sollte kein Baubeschluss
erfolgen, muss die AiB aufwandswirksam entlastet werden. Wird die Maßnahme
umgesetzt, sind die Planungskosten Anschaffungs- und Herstellungskosten und
werden nach Fertigstellung des Gebäudes mit den Baukosten über die
Restnutzungsdauer des Gebäudes abgeschrieben.
Jährliche Folgeerträge
(ergebniswirksam) ab Haushaltsjahr:
Erträge
(z. B. Gebühren, Beiträge, Auflösung Sonderposten): €
Produkt:
Sachkonto
Einsparungen ab Haushaltsjahr:
Personal-/Sachaufwand: €
Produkt:
Sachkonto
II) Nachhaltigkeit der
Maßnahme im Sinne des Klimaschutzes:
Klimaschutz betroffen |
Nachhaltigkeit |
kurz- bis mittelfristige Nachhaltigkeit |
langfristige Nachhaltigkeit |
ja nein |
ja nein |
ja nein |