Betreff
Leistungsanpassungen und Optimierungen im ÖPNV- Angebot der Kraftverkehr Wupper-Sieg AG (KWS) und den Bahnen der Stadt Monheim (BSM), Fortschreibung des Nahverkehrsplanes der Stadt Leverkusen
Vorlage
1741/2012
Aktenzeichen
660-pr
Art
Beschlussvorlage

 

Beschlussentwurf:

 

  1. Der Rat der Stadt Leverkusen beschließt:

 

      1.1  die Reduzierung der Taktung von 30- Minuten auf 60- Minuten auf der 

             Linie 201 zwischen Leverkusen-Mitte und Chempark an Samstagen

 

      1.2  die Ausdünnung der Taktung für die Linie 202 an Samstagen

             zwischen 05:57 Uhr und 08:00 Uhr von 30-Minuten auf

             60-Minuten und Verdichtung der Taktung

             zwischen 16:00 Uhr und 18:00 Uhr von 60-Minuten auf 30-

             Minuten

 

      1.3  das Anbinden der Linie 212 im 2-Stunden- Takt an das Zentrum in

             Odenthal

            

      1.4  das Anbinden der Linie 215 auf einem geänderten Linienweg an den

             Gesundheitspark am Karl-Carstens-Ring und die Ortschaft Meckhofen

 

      1.5  die Einstellung der Bayerlinien 216, 219 und 226

 

      1.6  die Umschichtung von Fahrten der Linie 233 zwischen

             Leverkusen-Mitte und Chempark zu Gunsten der durchgängigen

             Anbindung von Rheindorf an Leverkusen-Mitte  

 

      2.  Der Rat der Stadt Leverkusen nimmt die Stellungnahme der Verwaltung 

           bezüglich des Prüfauftrages (Nr. 1532/2012 vom 12.03.2012) zur Kenntnis.

           Die Verwaltung befürwortet daher keine Verlängerung der Linie 253 von

           Opladen kommend über Rheindorf hinaus bis Hitdorf für jeden Umlauf.

 

gezeichnet:

Buchhorn

 

Begründung:

 

Die Haushalts- und Finanzsituation der Stadt Leverkusen ist anhaltend defizitär und die Vorgaben der Regierungspräsidentin Köln zur Haushaltskonsolidierung zwingen die Stadt Leverkusen zur ständigen Überprüfung des Liniennetzes auf der Suche nach möglichen Einsparungen.

 

Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Kraftverkehr Wupper-Sieg AG (KWS). Die KWS stellt als Grundlage für diese Überlegungen aktuelle Fahrgastzahlen aus 2011 und 2012 zur Verfügung. Diese zeigen auf, welche Fahrten oder Linienabschnitte nur marginal nachgefragt sind und eventuell als Einsparpotenzial dienen können (s. Anlage).

Zusätzlich werden die jährlichen Zuschüsse (€/Fahrgast) der einzelnen Linien zur Betrachtung heran gezogen.

Auf der Basis dieser Voraussetzungen ergeben sich einige Linienanpassungen bzw.

-einsparungen, die aus Sicht der Verwaltung für die Fahrgäste vertretbar sind.

 

Auch gibt es immer wieder Anfragen oder Wünsche von Fahrgästen, die eine Verstärkung oder eine veränderte Anbindung von Linien anregen und wünschen. Diese Anregungen werden untersucht und geprüft, ob eine sinnvolle und wirtschaftlich vertretbare Umsetzung möglich ist.

 

Weiterhin liegt der Verwaltung ein ÖPNV-Konzept eines interessierten Bürgers vor, der sich eingehend mit dem ÖPNV-Angebot der Stadt Leverkusen auseinander gesetzt hat und ein neues Gesamtkonzept für den ÖPNV in Leverkusen entwickelt hat.

 

Dieses Konzept sieht grundsätzlich, im Gegensatz zu dem bestehenden ÖPNV-Konzept, eine Trennung in Alltags-, Freizeit- und Nachtnetz vor. Dies bedeutet, dass Linien in Abhängigkeit von der Tageszeit unterschiedliche Linienverläufe, Haltestellen, Umsteigebeziehungen und Taktungen haben.

Für den normalen Fahrgast ist dieses System nicht direkt ersichtlich und könnte, vor allem bei älteren Personen und Gelegenheitsfahrern, abschreckend wirken und zu Fahrgastverlusten führen. Zudem ist nicht erkennbar, ob dieses Konzept zu Mehr- oder Minderkosten führen würde.

 

Die Überlegungen des Konzeptes zu den einzelnen Linien wurden mit in die Überprüfungen einbezogen, es wurde untersucht, inwieweit dieses Konzept, bzw. Teile davon, als Verbesserung für das bestehende ÖPNV- Liniennetz in die geplanten Fahrplanänderungen mit einfließen können.

Ansatzweise hat das Konzept Eingang gefunden in die geplanten Linienänderungen.

 

Grundsätzlich weist die Verwaltung aber darauf hin, dass eine Umsetzung dieses Gesamtkonzeptes mit dem derzeit gültigen Nahverkehrsplan (NVP) der Stadt Leverkusen nicht möglich wäre. Das vorliegende Konzept stimmt zwar in Teilen mit dem NVP überein, es gibt aber auch zahlreiche Änderungen und Neuerungen in Linienwegen, die so nicht im NVP enthalten sind. Dadurch würde möglicherweise eine Neuaufstellung des Nahverkehrsplanes erforderlich werden.

 

 

Folgende Leistungsanpassungen und Optimierungen werden von der Verwaltung vorgeschlagen.

 

Maßnahme 1.1    Reduzierung der Taktung von 30- Minuten auf 60- Minuten auf der  

                             Linie 201 zwischen Leverkusen-Mitte und Chempark an

                             Samstagen

 

Ausgangslage

 

Die Linie 201 verkehrt werktags im 20-Minutentakt zwischen Leverkusen-Lützenkirchen und Chempark. Samstags sowie Sonn- und Feiertags fährt die Linie im 30-Minutentakt.

Auf dem Streckenabschnitt zwischen Leverkusen-Mitte und Chempark verkehrt die Linie 201 an Sonn- und Feiertagen im 60-Minutentakt, an Samstagen bisher im 30- Minutentakt.

 

Leistungsreduzierung

 

Die Taktung auf dem Streckenabschnitt Leverkusen-Mitte und Chempark soll nun an Samstagen in der Zeit von 05:34 Uhr bis 18:35 Uhr auf einen 60-Minutentakt umgestellt werden. Ab 18:35 Uhr besteht der 60- Minutentakt auch schon an Samstagen.

 

Bewertung der Maßnahme

 

Betroffen sind hiervon durchschnittlich 2 Fahrgäste, (115 Fahrgäste pro Tag verteilt auf 60 Fahrten), die an einem Samstag mit der Linie 201 auf diesem Streckenabschnitt verkehren. Es ist zumutbar, dass sich diese Fahrgäste auf die verbleibenden Umläufe im Einstundentakt verteilen oder am Busbahnhof Leverkusen-Mitte auf die Linie 250 umsteigen.

 

Durch die Taktumstellung auf diesem Abschnitt ergibt sich ein Einsparvolumen von Betriebskosten in Höhe von ca. 12.000 €.

 

 

Maßnahme 1.2   Ausdünnung der Taktung für die Linie 202 an Samstagen

                            zwischen 05:57 Uhr und 08:00 Uhr von 30-Minutentakt auf

                            60-Minutentakt und Verdichtung der Taktung

                            zwischen 16:00 Uhr und 18:00 Uhr von 60-Minuten auf 30-

                            Minutentakt

 

Ausgangslage

 

Die Linie 202 verkehrt zwischen Leverkusen-Schlebusch, Stadtbahn, und Leverkusen-Opladen, Villa Römer, ehemals Finanzamt. Werktags fährt sie bis ca. 20:00 Uhr im 20-Minutentakt, danach im 60-Minutentakt. An Samstagen fährt sie ab Betriebsbeginn bis ca. 16:00 Uhr im 30-Minutentakt, danach nur noch im 60-Minutentakt.

Sonn- und Feiertags verkehrt sie generell im Stundentakt.

 

Leistungsumschichtung

 

Die Umstellung in den ersten beiden Betriebsstunden von 30-Minuten auf einen 60-Minutentakt spart zwei Fahrtenpaare ein, die am Nachmittag zur Verdichtung der Takte von 60-Minuten auf 30-Minutentakt eingesetzt werden können.

 

Bewertung der Maßnahme

 

Durch die veränderten Gewohnheiten der Fahrgäste an Wochenenden in Folge von späteren Ladenöffnungszeiten sind die frühen Fahrten nur noch marginal nachgefragt. Dafür ist am Nachmittag ein höherer Bedarf entstanden. Um dem veränderten Fahrverhalten der Fahrgäste entgegen zu kommen, sollen die in den zwei Morgenstunden eingesparten Fahrtenpaare am Nachmittag zusätzlich eingesetzt werden. Hier ist eher ein Fahrgastgewinn zu erwarten als morgens. Diese Maßnahme ist kostenneutral.

 

 

Maßnahme 1.3   Die Linie 212 wird im 2-Stunden-Takt an das Zentrum in

                            Odenthal angebunden.

                            Prüfauftrag vom 08.12.2011 zum Bürgerantrag vom 12.09.2011 

                            (Vorlage Nr. 1362/2011) und Mitteilung z.d.A.: Rat vom 08.02.2012

 

Ausgangslage

 

Die Linie 212 fährt von Leverkusen-Mitte über die Gustav-Heinemann-Straße, Leimbacher Berg, Edelrath, Glöbusch und nach Blecher und zurück.

 

Sie verkehrt grundsätzlich montags bis freitags im 20- Minutentakt, aber nur ein Umlauf pro Stunde fährt den langen Linienweg bis Blecher, zwei Umläufe in der Stunde enden an der Kandinskystraße.

An Samstagen verkehrt die 212 im 30- Minutentakt bis ca. 15:00 Uhr, danach im Stundentakt. Wie an Werktagen fährt ein Umlauf pro Stunde bis Blecher.

An Sonn- und Feiertagen verkehrt die Linie 212 generell im Stundentakt bis Blecher.

 

Der Verwaltung liegt ein Bürgerantrag vor, die Linie 212 an das Odenthal- Zentrum anzubinden.

 

Leistungsänderung

 

Der Linienweg der Linie 212 wird so geändert, dass zukünftig die Fahrten, die von Leverkusen-Mitte nach Blecher verkehren, im Wechsel einmal über das Zentrum in Odenthal und einmal über Edelrath fahren. Das bedeutet eine Anbindung der 212  im 2-Stundentakt einmal über Odenthaler Straße, Schildgen und Odenthal-Zentrum an Blecher und einmal über Edelrath an Blecher.

 

Bewertung der Maßnahme

 

Die positiven Erfahrungen mit der Führung der Linie 212 über Schildgen und Odenthal während der Zeit der Baustelle Edelrather Weg haben gezeigt, dass eine Anbindung an Odenthal die Linie 212 insgesamt attraktiver machen kann. Die Linie ist heute auf Odenthaler Gemeindegebiet kaum genutzt. Hier können neue Fahrgastpotenziale erschlossen werden und neue Kunden für die Leverkusener Mitte gewonnen werden. 

Mit dieser Änderung wird auch dem Bürgerantrag vom 12.09.2011 entsprochen.

 

Diese Änderung bedeutet eine Reduzierung des Angebotes für die Anwohner in Edelrath. Hier zeigen aber die Fahrgastzahlen, dass die Nachfrage sehr gering ist. Fahrgastzählungen in 2011 haben eine durchschnittliche Ein- und Aussteigerzahl von unter 3 Fahrgästen pro Fahrt ermittelt. Die maximale Einsteigerzahl auf einer Fahrt beträgt 6 Fahrgäste in Richtung Leverkusen-Mitte, die maximale Aussteigerzahl 8 Fahrgäste aus Leverkusen-Mitte, beides auf der Fahrt um 07:42 Uhr.

 

In den verkehrsstarken Zeiten morgens und mittags werden die Verstärkerfahrten für den Schülerverkehr über Edelrath beibehalten, sodass die Schüler oder auch Berufstätige aus Edelrath wie gewohnt den ÖPNV nutzen können.

Es werden alle Fahrten weiterhin über den Leimbacher Berg geführt, damit dort der 20- Minutentakt erhalten bleibt.

 

Der Rheinisch-Bergische Kreis (RBK) begrüßt grundsätzlich die Maßnahme als Attraktivierung der Linie, es sind aber noch Abstimmungsgespräche zu führen.

Diese Maßnahme wird vorbehaltlich der Zustimmung des RBK und der Gemeinde Odenthal umgesetzt.

 

Durch die Linienwegänderung ergibt sich ein Einsparvolumen von Betriebskosten in Höhe von ca. 22.000 €.

 

 

Maßnahme 1.4   Die Linie 215 wird auf einem geänderten Linienweg an den

                            Gesundheitspark am Karl-Carstens-Ring und die Siedlung

                            Meckhofen angebunden.

                            Die Linie 206 wird eingestellt.

 

Ausgangslage

 

Die Linie 215 verkehrt täglich außer sonntags von Leverkusen-Lützenkirchen über Steinbüchel, Opladener Straße, und die B 51 nach Schlebusch, Stadtbahn, und zurück. Werktags fährt sie im 30-Minutentakt, samstags im 60-Minutentakt.

 

Von Seiten der Politik und der Fahrgäste wird immer wieder eine bessere Anbindung des Gesundheitsparks an die Stadtbahn gewünscht.

 

Gleichzeitig gibt es den Wunsch von Bürgern aus Ropenstall, die einen Anschluss an Steinbüchel wünschen, da erstens viele Kinder der Ortschaft zu den weiterführenden Schulen Ophovener Schulzentrum und Freiherr-von-Stein Gymnasium wollen , aber auch Berufstätige und ältere Anwohner sich eine kürzere Verbindung nach Steinbüchel, Schlebusch und Wiesdorf wünschen. Zurzeit wird Ropenstall mit der Kleinbuslinie 206 bedient, die zwischen Lützenkirchen-Mitte und Neuboddenberg verkehrt. Es gibt eine Umstiegsmöglichkeit in Lützenkirchen-Mitte auf die Linien 201, 215 und 220.

 

Es besteht hier offensichtlich auch Bedarf für eine Anbindung in Richtung Steinbüchel bzw. Schlebusch.

 

Leistungsänderung

 

Der Linienweg der Linie 215 wird so geändert, dass sie zukünftig nicht mehr über die B51 direkt zur Stadtbahn fährt, sondern über die Opladener Straße, Herbert-Wehner-Straße und den Karl-Carstens-Ring den Gesundheitspark mit anbindet. Am Dhünnberg schließt sie wieder an den bisherigen Linienweg Richtung Stadtbahn an.

Gleichzeitig wird die Linie 215 in Lützenkirchen-Mitte aufgeteilt und jeder zweite Umlauf nicht nach Forellental geführt, sondern über die Altenberger Straße, Krummer Weg, und Neuboddenberg nach Meckhofen und zurück nach Lützenkirchen-Mitte.

 

Bewertung der Maßnahme

 

Die Änderungen erfüllen die Wünsche nach einer Verbindung der Stadtbahn mit dem Gesundheitspark.

 

Die Linie 215 ist über die Haltestelle Schlebusch Post noch an das Zentrum Schlebusch (Fußgängerzone) angebunden. Die beiden wegfallenden Haltestellen Gezelinallee und von-Diergardt-Straße werden noch von genügend Linien bedient. Es besteht auch die Möglichkeit für Fahrgäste der 215 an der Opladener Straße bzw. Ophovener Straße in die Linien 207 und 202 Richtung von-Diergardt-Straße umzusteigen.

 

Gleichzeitig gibt es für die Anwohner aus Ropenstall dadurch die Möglichkeit, mit der Linie 215 ohne Umstieg Schlebusch, das Werner-Heisenberg-Gymnasium, das Ophovener Schulzentrum sowie das Freiherr-von-Stein Gymnasium zu erreichen.

 

Im Gegenzug entfällt die bisherige Bedienung Ropenstall durch die Linie 206.

Die Linie 206 wird von einem Kleinbus bedient, der auch die Linien 205 und 229 fährt. Die frei werdenden Kapazitäten des Fahrzeugs sollen in die Linie 229 verlagert werden, die zurzeit nur im 2 Stundentakt verkehrt. Durch einen zukünftigen Stundentakt könnte die Linie zusätzliche Fahrgäste gewinnen, was sich auf eine bessere Ausnutzung der Kleinbuslinie positiv auswirken würde.  Diese Maßnahme der Verstärkung der Linie 229 bedarf noch der Zustimmung des Rheinisch-Bergischen Kreises (RBK), da die Linie in das Gebiet des RBK einfährt.

 

Durch die Linienwegänderungen entstehen, unter Berücksichtigung der Einsparung der Linie 206, Mehrkosten in Höhe von 42.000 €.

 

 

Maßnahme 1.5   Einstellung der Linien 216, 219 und 226

 

Ausgangslage

 

Die Linien 216, 219 und 226 sind Angebote im Berufsverkehr zum Chempark und zum Landwirtschaftszentrum Monheim. Die Linie 216 verkehrt zwischen Blecher über Leimbacher Berg und Schlebusch zum Chempark. Die Linie 219 fährt zwischen Leverkusen-Mitte über Bürrig, Rheindorf und Hitdorf nach Monheim, beide mit jeweils zwei Fahrten früh morgens und zwei Fahrten nachmittags. Die Linie 226 verkehrt mit 3 Fahrten am frühen Morgen von Leverkusen-Opladen, Stauffenbergstraße, über Quettingen und Alkenrath zum Chempark.

 

Leistungsreduzierung

 

Die Linien werden eingestellt.

 

Bewertung der Maßnahme

 

Die so genannten „Bayerlinien“ wurden im Berufsverkehr eingesetzt, um den Pendlern, die zum ehemaligen Bayerwerk wollten, ein zusätzliches und schnelles ÖPNV-Angebot zu machen.

Durch die Umstrukturierungen bei Bayer und der Entstehung des Chemparks haben sich die Fahrgewohnheiten und Bedürfnisse der Fahrgäste verändert. Die Linien sind nur noch gering bis mäßig nachgefragt, bei gleichzeitigem hohem wirtschaftlichen Aufwand. Der Zuschussbedarf pro Fahrgast ist durch die geringe Nachfrage sehr hoch.

Die Einstellung der Linien bedeutet für die Nutzer der Linien natürlich eine Verschlechterung, hier muss aber der wirtschaftliche Aspekt abgewogen werden mit den Interessen einzelner Fahrgäste.

 

Für die Linie 216 wird ein Teil der Strecke, der Bereich Straßburger Straße, von der Linie 225 übernommen. Diese wird zukünftig über die Straßburger Straße geführt. Der Abschnitt zwischen Blecher und Neuboddenberg kann wegen zu geringer Nachfrage ersatzlos entfallen. Für die Fahrgäste aus Neuboddenberg und Schlebusch gibt es mit der Linie 260 Umsteigeverbindungen zu den Linien 212 und 225.

 

Die Linie 219 verkehrt weitgehend parallel zur Linie 233. Als Alternative zur Linie 219 gibt es eine Umsteigeverbindung von der Linie 233 zur Linie 790 (Bahnen der Stadt Monheim) in Monheim. Angesichts der sehr hohen Kosten der Linie 219 wird von Seiten der KWS und der Verwaltung eine Einstellung als vertretbar und sinnvoll angesehen.

 

Für den Wegfall der Linie 226 erhält die Linie 209 montags bis freitags eine zusätzliche Fahrt am frühen Morgen, da es für die 05:00 Uhr Fahrt der 226 keine alternative Verbindung gibt. Von Opladen und Quettingen aus gibt es sehr gute alternative Verbindungen.

 

Die Einsparung der Betriebskosten auf der Linie 216 wird teilweise durch die Umschichtung in die Linie 212 investiert, es ergibt sich aber trotzdem noch durch die Einstellung der Linie 216 ein Einsparvolumen von Betriebskosten in Höhe von insgesamt ca. 23.000 €.

 

Durch die Einstellung der Linie 219 ergibt sich ein Einsparvolumen von Betriebskosten in Höhe von ca. 60.000 €.

 

Durch die Einstellung der Linie 226 ergibt sich ein Einsparvolumen von Betriebskosten in Höhe von ca. 16.000 €.

 

 

Maßnahme 1.6   Umschichtung von Fahrten der Linie 233 zwischen

                            Leverkusen-Mitte und Chempark zu Gunsten der durchgängigen

                            Anbindung von Rheindorf an Leverkusen-Mitte   

 

Ausgangslage

 

Die Linie 233 verkehrt täglich von Monheim Busbahnhof über Hitdorf und Rheindorf nach Leverkusen-Mitte und zurück. Tagsüber wird der Chempark mit angebunden. Sie wird gemeinsam von der KWS und den Bahnen der Stadt Monheim (BSM) betrieben.

 

Werktags fährt die Linie 233 bis 20:38 Uhr im 20-Minutentakt, danach verkehrt sie im 30-Minutentakt und wird an der Feldtorstraße in Rheindorf abgebunden, sie fährt dann nicht mehr bis Leverkusen-Mitte. Hier ist dann ein Umstieg für die Fahrgäste erforderlich, die nach Leverkusen-Mitte möchten.

Samstags, Sonn- und Feiertags verkehrt sie im 30-Minutentakt, samstags ab 20:38 Uhr und Sonn- und Feiertags ist ganztägig an der Feldtorstraße Endstation. Hier gibt es also keine Weiterfahrt mehr bis Leverkusen-Mitte ohne Umstieg.

 

Leistungsreduzierung

 

In Absprache mit der Stadt Monheim und den Bahnen der Stadt Monheim (BSM) wird die Linie montags bis freitags in Leverkusen-Mitte abgebunden. Die Fahrten zum und vom Chempark entfallen.

Einzig die erste Fahrt am Samstagmorgen um 04:30 Uhr bis Chempark bleibt erhalten.

Hier gibt es zu dieser frühen Zeit kein alternatives Angebot.

 

Gleichzeitig werden alle Fahrten an allen Tagen verlängert bis Leverkusen-Mitte. Hierdurch entfällt die zeitlich begrenzte Abbindung in Rheindorf.

 

An Sonntagen wird zusätzlich der 30-Minutentakt auf einen 60-Minutentakt umgestellt.

 

Bewertung der Maßnahme

 

Fahrgastzählungen haben gezeigt, dass die Linie 233 auf dem Teilstück der so genannten Bayerschleife nur gering ausgelastet ist. Es gibt auch genügend gute alternative Verbindungen von Leverkusen-Mitte zum Chempark. Als Angebot einer Direktverbindung ist die Linie 233 auf der Bayerschleife ein Parallelverkehr zur Linie 201. Die Fahrgäste können am Busbahnhof Wiesdorf in die 201 oder 255 umsteigen.

 

Dem gegenüber wird auf dem Streckenabschnitt zwischen Rheindorf und Leverkusen-Mitte ein zusätzliches Fahrgastpotenzial erwartet. Die Linie verkehrt dann durchgängig auf einem einheitlichen Linienweg zu jeder Zeit in allen Umläufen.

 

Durch die Anbindung von allen Umläufen an Leverkusen-Mitte entstehen zusätzliche Kosten. Es verbleibt aber durch den Wegfall der Bayerschleife abzüglich der Kosten für die Weiterführung ein Einsparvolumen von Betriebskosten in Höhe von 47.000 €. 

 

 

Maßnahme 2     Verlängerung der Linie 253 von Opladen kommend über

                             Rheindorf hinaus bis Hitdorf für jeden Umlauf.

                             Prüfauftrag vom 12.03.2012 zum Antrag der SPD-Fraktion in der

                             Bezirksvertretung I vom 27.02.2012, Vorlage Nr. 1532/2012

                             Stellungnahme vom 29.02.2012

                             

Ausgangslage

 

Die SPD-Fraktion hat am 27.02.2012 einen Antrag zur Linie 253 gestellt. Es wurde beantragt, dass die Linie 253 mit dem nächsten Fahrplanwechsel montags bis freitags wieder mit jeder Fahrt, von Opladen kommend, über Rheindorf hinaus bis Hitdorf verkehrt.

In der Stellungnahme der Verwaltung vom 29.02.2012 wurde dargelegt, dass die Linie 253 seit 01.01.2012 eigenwirtschaftlich von den Verkehrsbetrieben Hüttebräucker GmbH betrieben wird. Das bedeutet, dass das Verkehrsunternehmen (VU) keine Ausgleichszahlungen zur Defizitabdeckung durch die Aufgabenträger erhält.

 

Der zuvor bestehende Verkehrsdurchführungsvertrag mit dem VU wurde von den Aufgabenträgern, der Stadt Leverkusen und dem Rheinisch-Bergischen Kreis, aus wirtschaftlichen Gründen zum 31.12.2011 gekündigt. Aufgrund dieser Situation hat das VU einen neuen Fahrplan aufgestellt.

 

In der Sitzung der Bezirksvertretung vom 12.03.2012 wurde ein weitergehender Prüfauftrag an die Verwaltung beschlossen.

 

Stellungnahme

 

Die Verwaltung weist auf die immer noch gültige Stellungnahme vom 29.02.2012 hin, die als Anlage beigefügt ist, und nimmt hiermit Stellung zu dem weitergehenden Prüfauftrag vom 12.03.2012.

 

Zu 1.)

Das Verkehrsunternehmen (VU) Verkehrsbetriebe Hüttebräucker GmbH hat bei der Bezirksregierung aufgrund der veränderten wirtschaftlichen Situation Änderungsanträge zur bestehenden Linienkonzession der Linie 253 gestellt. Die Bezirksregierung Köln hat diese Änderung nach einem Anhörverfahren, bei dem auch die Stadt Leverkusen als Aufgabenträger beteiligt wurde, genehmigt. Die Verwaltung hat in einer Stellungnahme zur Anhörung Einwendungen geltend gemacht.

 

Zu 2.)

Eine Verlängerung aller Fahrten der Linie 253 von Opladen über Rheindorf hinaus bis Hitdorf würde nicht nur eine Aufrechterhaltung, sondern sogar eine Verstärkung des ursprünglich vorhandenen Angebotes darstellen, da die Linie 253 von einem 30-Minutentakt  auf einen 20-Minutentakt verdichtet wurde.

 

Die Reduzierung der Durchfahrten bis Hitdorf erfolgte von Seiten des VU aus wirtschaftlichen Gründen. Hieraus ist zu ersehen, dass die Fahrten nicht ausreichend nachgefragt waren.

 

Das aktuelle ÖPNV-Angebot bietet zudem für den ÖPNV-Nutzer eine gute Anbindung Hitdorfs, da zusätzlich zu der stündlichen direkten Verbindung der Linie 253 auch zweimal die Stunde eine Verbindung mit den Linien 253 und 233 und einer Umsteigemöglichkeit an der Pützdelle besteht.

Darüber hinaus werden vom VU bereits seit dem Sommerfahrplanwechsel in Schülerverkehrszeiten einzelne Fahrten zusätzlich zu dem Stundentakt bis Hitdorf verlängert.

 

Gerade wegen der Eigenwirtschaftlichkeit des VU wäre eine Fortführung aller Fahrten bis Hitdorf mit Mehrkosten für die Stadt Leverkusen verbunden, da diese Leistungen beauftragt werden müssten.

 

Die Standzeiten an der Umstiegshaltestelle Pützdelle sind betriebsbedingt und zwischenzeitlich, nach Aussage des VU, auch entzerrt worden.

Es sind zudem weder bei der KWS oder den Bahnen der Stadt Monheim, noch bei der Stadtverwaltung, Probleme oder Beschwerden über Verkehrsbehinderungen oder kritische Situationen bekannt.

 

Zu 3.)

Sowohl Leerfahrten des VU sowie die Anzahl der eingesetzten Fahrzeuge in einem Umlauf sind betriebliche Dinge, die im Ermessen des VU stehen.

 

 

Fazit

 

Bei einer Realisierung der vorgeschlagenen Maßnahmen und Ermittlung der eingesparten Betriebskosten unter Berücksichtigung von möglichen Einnahmeverringerungen und zusätzlichen Kosten für Linienwegänderungen ergibt sich ein jährliches Einsparvolumen von insgesamt ca. 138.000 € (Sachkonto 54 29 30 Aufwendungen ÖPNV).

 

Die Umsetzung der nachfolgend aufgeführten Maßnahmen erfolgt vorbehaltlich der Beschlussfassung im Rahmen des Fahrplanwechsels 12/2012.

 

Schnellübersicht über die finanziellen Auswirkungen der Vorlage Nr.  1741/2012

Beschluss des Finanzausschusses vom 01.02.2010 und Auflage der Kommunalaufsicht vom 26.07.2010

 

Ansprechpartner / Fachbereich / Telefon:  Prämaßing / 660 / 6623

Kurzbeschreibung der Maßnahme und Angaben, ob die Maßnahme durch die Rahmenvorgaben des Leitfadens des Innenministers zum Nothaushaltsrecht abgedeckt ist.

(Angaben zu § 82 GO NRW, Einordnung investiver Maßnahmen in Prioritätenliste etc.) 

 

 

A) Etatisiert unter Finanzstelle(n) / Produkt(e)/ Produktgruppe(n):

 (Etatisierung im laufenden Haushalt und mittelfristiger Finanzplanung)

 

Sachkonto 54 29 30 Aufwendungen ÖPNV

 

 

B) Finanzielle Auswirkungen im Jahr der Umsetzung:

(z. B. Personalkosten, Abschreibungen, Zinswirkungen, Sachkosten etc.)          

 

Jährliche Reduzierung des städtischen ÖPNV- Aufwandes um 138.000 €

 

 

C) Finanzielle Folgeauswirkungen ab dem Folgejahr der Umsetzung:            

(überschlägige Darstellung pro Jahr)                                              

 

Jährliche Reduzierung des städtischen ÖPNV- Aufwandes um 138.000 €

 

 

D) Besonderheiten (ggf. unter Hinweis auf die Begründung zur Vorlage):

(z. B.: Inanspruchnahme aus Rückstellungen, Refinanzierung über Gebühren, unsichere Zuschusssituation, Genehmigung der Aufsicht, Überschreitung der Haushaltsansätze, steuerliche Auswirkungen, Anlagen im Bau, Auswirkungen auf den Gesamtabschluss)

 

Keine