Beschluss:
Der Rat der Stadt Leverkusen stellt sich in Zeiten von Corona
ausdrücklich seiner Aufgabe, für ein vielfältiges, demokratisches und
solidarisches Leverkusen einzustehen.
Er unterstützt die städtische Verwaltung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
bei ihrer Arbeit und ihren Aktivitäten gegen die Ausbreitung des Corona-Virus
und begrüßt ausdrücklich ihre Maßnahmen der Einrichtung niederschwelliger Impfangebote
und der Impfaufklärung, damit sich Menschen faktenbasiert informieren können.
Der Rat fordert, alle durch wissenschaftliche Analysen empfohlenen
Maßnahmen für eine wirkungsvolle Bekämpfung der Pandemie wie Impfen, die
Masken- und Testpflicht sowie temporär notwendige Beschränkungen einzuhalten.
Diese nicht einzuhalten, ist unsolidarisch und beeinträchtigt die Gesundheit
vieler und die Freiheit aller.
Der Rat der Stadt Leverkusen beobachtet mit Sorge eine bundesweit
zunehmende Radikalisierung von sogenannten Corona-Spaziergängen.
Wir wenden uns gegen provokative Verweigerungen von Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung,
wie z.B. der Maskenpflicht, und gegen alle verbalen und tätlichen Übergriffe
gegen Menschen im Gesundheitswesen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von
Ordnungsamt und Polizei, die die Umsetzung dieser Maßnahmen verantworten
müssen, sowie gegen Bedrohungen jeglicher Art.
Wir verurteilen die Diffamierung der Presse und der
öffentlich-rechtlichen Medien mit Begriffen wie „Lügenpresse“, „Systempresse“, mit
der eine Fortsetzung der nationalsozialistischen Diktatur suggeriert wird. Wir
wenden uns ausdrücklich gegen esoterische und antisemitische
Verschwörungstheorien.
Wir setzen uns nachdrücklich für die Presse- und Meinungsfreiheit ein:
• Für einen aufklärenden Journalismus,
der auf Fakten basiert.
• Für die kritische Auseinandersetzung und angemeldete Demonstrationen, die
den Regeln unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung entsprechen.
Wir fordern alle sogenannten Spaziergänger, die ihre Meinung öffentlich
demonstrieren, energisch auf, sich entschieden von Rechtsextremen und rechten
Populisten, die diesen Protest für ihre nationalistischen und rassistischen
Ziele instrumentalisieren wollen, zu distanzieren und nicht mit ihnen gemeinsam
auf die Straße zu gehen.
Der Rat der Stadt Leverkusen steht an der Seite von allen Menschen in
Leverkusen, die sich für eine solidarische Pandemiebekämpfung einsetzen.
Der Rat steht für ein friedliches Zusammenleben, für Demokratie, Freiheit
und für eine soziale, solidarische und bunte Gesellschaft.
Der Tagesordnungspunkt wird nach Tagesordnungspunkt 4 der öffentlichen Sitzung beraten.
Herr Bürgermeister Marewski übernimmt die Sitzungsleitung
Er weist darauf hin, dass er beabsichtigt nach dem Tagesordnungspunkt 7 der öffentlichen Sitzung die öffentlichen Tagesordnungspunkte 14, 15, 17 und 12 beraten zu lassen. Die Mitglieder des Rates erklären sich mit dieser Vorgehensweise einverstanden.
dafür: 39 (OB, 10 CDU, 9 SPD, 9 BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, 2 BÜRGERLISTE, 3 OP, 3 FDP, 1 DIE LINKE, 1 parteilos)
dagegen: 4 (3 AfD, 1 Aufbruch Leverkusen)
Enth.: 1 (Klimaliste Leverkusen)