Beschluss: vertagt in Folgegremium

Abstimmung: Ja: 11, Enthaltungen: 1

Frau Prüm (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zweifelt die Zielführung des Antrags an. Sie kritisiert, dass sich die Stadt die Fachkräfte damit sichern würde. Der Kinder- und Jugendhilfeausschuss ist aber für alle Träger verantwortlich. Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN könne sich dem Antrag deshalb nicht anschließen.

 

Herr Beigeordneter Adomat (Dez. IV) widerspricht. Die Stadt Leverkusen muss im Gegensatz zu den freien Trägern einen Rechtsanspruch erfüllen. Die Fachkräfte fehlen und es sollen Anreize geschaffen werden. Durch die Bindung an die Stadt Leverkusen besteht die Möglichkeit, das aktuelle Defizit auszugleichen. PIA ist nicht ausreichend, da es nicht diejenigen trifft, die die Schule verlassen.

 

Rf. Pütz (SPD) begrüßt die Anreizsetzung. Sie fragt, ob sich der Fachbereich Personal und Organisation (11) dazu bereits geäußert hat, insbesondere zu den hohen rechtlichen Anforderungen an die dem Antrag entsprechende Fachkraftbindung. Die zweite Frage ist, wie differenziert bzw. ausgewählt wird; wie die 20 Plätze vergeben werden. Gerne wartet Rf. Pütz (SPD) eine Stellungnahme dazu ab und spricht sich insofern für eine Vertagung in den Finanz- und Digitalisierungsausschuss aus.

 

Frau Dahlem (Caritasverband Leverkusen e. V.) stimmt dem Antrag nicht zu. Sie sieht die Gefahr einer Wettbewerbsverzerrung. Frau Kuffner (Evangelische Kirche) würde die Vorrednerinnen bitten, dem Antrag doch zuzustimmen, da auch die freien Träger von dem vorgeschlagenen Modell profitieren würden. Eine Vergütung der Lehre in Erziehung und Bildung sei überfällig. In Relation zum Bedarf wird deutlich zu wenig ausgebildet. Sie würde sich für das PIA-Modul außerdem ein Zuschuss für die freien Träger wünschen. Sie sieht die freien Träger nicht als Konkurrenz zur Stadt und begrüßt den Antrag. Zudem würde sie gerne an den Möglichkeiten für Quereinsteiger arbeiten.

 

Frau Krassa (CDU) verweist auf die Etabliertheit einer Verpflichtung im Kontext einer Ausbildung oder eines Studiums. Sie sieht den Antrag als Pilotprojekt und Inspiration. Dem Vertagungsantrag und der weiteren Prüfung stimmt sie zu.

 

Frau Prüm (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) stellt klar, dass ihre Fraktion für die vergütete Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern ist. Sie würde sich für eine höhere Investition in PIA aussprechen. Die Einrichtung einer weiteren Klasse wäre eine Möglichkeit.

 

Frau Hillen (51) erläutert, die PIA-Ausbildung sei schwierig in der Nachfrage, da viele Bewerbende die Voraussetzungen nicht erfüllten. Insofern sei eine Neuausrichtung erforderlich. Die Schulen haben zudem oft keine Raum- und Lehrkraftkapazitäten.

 

Herr Beigeordneter Adomat (Dez. IV) ergänzt, die Nachfrage nach PIA würde sich steigern und er ist zuversichtlich, dass zukünftig die Plätze alle belegt werden können. Frau Hillen (51) fügt an, dass beispielsweise das Duale Studium „Soziale Arbeit“ angeboten wird und dort die Nachfrage sehr hoch ist; auch, da die Vergütung hoch ist.

 

Der Ausschussvorsitzende, Rh. Stefan Hebbel (CDU), bittet, dass - falls bis zur Tagung des Finanz- und Digitalisierungsausschusses noch keine Stellungnahme seitens der Verwaltung vorliegt - eine Vertretung des Fachbereichs Kinder und Jugend (51) an der Sitzung des Finanz- und Digitalisierungsausschusses teilnimmt.

 

Frau Clemens (Förder- und Trägerverein freie Jugendzentren) ist der Auffassung, dass das Konzept noch nicht ausreichend ausgearbeitet ist und fragt, was die Stellungnahme beinhalten soll. Rf. Pütz (SPD) und der Ausschussvorsitzende, Rh. Stefan Hebbel (CDU) erläutern dies.

 

Der Ausschussvorsitzende, Rh. Stefan Hebbel (CDU), stellt sodann den Vertagungsantrag des Antrags in den Finanz- und Digitalisierungsausschuss und die Einholung einer Stellungnahme des Fachbereichs Personal und Organisation (11) zur Abstimmung.

 

Es sollen folgende Fragen beantwortet werden:

 

-          Wie wird den hohen rechtlichen Anforderungen an die Fachkraftbindung entsprochen?

-          Wie werden die Bewerber im Kontext der Vergabe der 20 Plätze selektiert?

-          Ist der Vorschlag, so wie er aktuell im Antrag steht, durchführbar?

 

dafür:       11 (2 CDU, 2 SPD, 2 BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN,
1 BÜRGERLISTE, 1 OP, 1 FDP, 2 Sonstige)

Enth.:        1 (Sonstige)

 

Der Antrag wird mehrheitlich in den Finanz- und Digitalisierungsausschuss vertagt.