Beschlussentwurf:
1. Der Rat der Stadt Leverkusen beschließt die Fortführung eines öffentlichen Fahrradverleihsystems in Leverkusen.
2. Auf der Grundlage dieser Vorlage wird die wupsi GmbH mit der Ausschreibung und weiteren Umsetzung des Fahrradverleihsystems mit einer erneuten Laufzeit von fünf Jahren beauftragt.
3. Für die investiven Kosten des Fahrradverleihsystems werden der wupsi GmbH innerhalb des Haushaltes 2024 250.000 Euro zur Verfügung gestellt.
4. Für die jährlichen Betriebskosten werden ab 2024 für die Laufzeit Mittel in Höhe von 600.000 Euro bereitgestellt.
gezeichnet:
In Vertretung In Vertretung
Lünenbach Molitor
(zugleich in Vertretung
des Oberbürgermeisters)
Begründung:
Der Rat der Stadt
Leverkusen hatte in seiner Sitzung am 18.12.2017 mit der Vorlage „Öffentliches
Fahrradverleihsystem für Leverkusen“ (ÖFVS), Vorlage Nr. 2017/1806, den
Startschuss für das Fahrradverleihsystem wupsiRad gegeben und die wupsi GmbH
mit der Umsetzung beauftragt. Nach Ausschreibung und Vergabe konnte das
Fahrradverleihsystem wupsiRad am 22.03.2019 an den Start gehen. Der aktuelle Vertrag
mit der Firma Nextbike hat eine Laufzeit von fünf Jahren und endet im März
2024. Im Zuge der erforderlichen erneuten Ausschreibung über den März 2024
hinaus soll das Angebot auf Basis der bisher gesammelten Erfahrungen
weiterentwickelt werden, sodass eine erneute Beschlussfassung erforderlich ist.
Gestartet mit einer
Fahrradflotte von 300 konventionellen Rädern an 40 virtuellen Stationen wurde
die Flotte im Herbst 2020 um 30 Pedelecs und drei feste Verleihstationen in den
Stadtzentren sowie 20 weitere virtuelle Stationen erweitert. Mittlerweile sind
die Räder auch an der ersten Mobilstation auf Leverkusener Stadtgebiet an der
Torstraße vorzufinden, wo sie ebenfalls eine weitere feste Verleihstation
erhalten haben. Durch die Verdichtung im Stationsnetz konnte eine deutliche Steigerung
von Nutzenden verzeichnet werden.
Von Beginn an (22.03.2019)
bis 30.09.2022 haben sich über 14.000 Kundinnen und Kunden registriert. Die
wupsiRäder wurden seit dem Systemstart bis Ende September 2022 über 170.000-mal
ausgeliehen. Die folgende Abbildung zeigt, dass in 2022 in jedem Monat mehr
Räder ausgeliehen wurden, als in den entsprechenden Monaten der Vorjahre.
Quelle: Eigene
Darstellung wupsi Quelle: Eigene
Darstellung wupsi
Der Anteil der
Ausleihe von E-Bikes beträgt 20 %; je Tag und Rad wurden die Smartbikes im
Zeitraum 01.09.2021 bis 20.09.2022 insgesamt 0,5-mal und die E-Bikes 1,2-mal
ausgeliehen.
Seit dem Systemstart haben sich die
Ausleihzahlen trotz Pandemieeinbruch weiter gesteigert.
Quelle: Eigene
Darstellung wupsi Quelle: Eigene
Darstellung wupsi
Der Vertrag mit dem aktuellen Dienstleister
Nextbike läuft im März 2024 aus, sodass die wupsi GmbH im ersten Quartal 2023 bereits
in die Ausgestaltung der Ausschreibung für eine neue Fahrradverleihflotte
einsteigen muss, um einen reibungslosen Übergang gewährleisten zu können.
Quelle: Ergebnisse
Kundenbefragung wupsi
Um die Kundenwünsche
bei der Neukonzeption der wupsiRad-Flotte berücksichtigen zu können, hat die
wupsi GmbH eine Befragung der Kundinnen und Kunden durchgeführt. Diese zeigte
sehr deutlich, dass die Nutzenden sehr zufrieden mit dem Angebot vom wupsiRad
sind. Knapp 50 % der Befragten nutzen das Fahrradverleihsystem der wupsi GmbH
mehrmals wöchentlich. Das Nutzungsverhalten ist dabei so heterogen wie die
Zielgruppe. Die Befragten nutzen das Fahrradverleihsystem sowohl als Zu- oder
Abbringer zum ÖPNV als
auch für gesamte Wegeketten,
beispielsweise im
Freizeitverkehr.
Bei der Frage nach der Priorität einzelner Kriterien ist auffällig, dass
den Kundinnen und Kunden sowohl die Anzahl an Rädern als auch die Anzahl an
Stationen und die Flexibilität in der Nutzung und der Abstellmöglichkeit
besonders wichtig sind.
Diese Kriterien wurden bei der Neukonzeption der wupsiRad-Flotte
ebenfalls berücksichtigt.
Quelle: Ergebnisse
Kundenbefragung wupsi
Quelle: Ergebnisse
Kundenbefragung wupsi
Quelle: Ergebnisse
Kundenbefragung wupsi
Neuausrichtung
der Flotte:
Die neue Flotte für
das Fahrradverleihsystem soll basierend auf den Ergebnissen der Kundenbefragung
folgenden Umfang erhalten:
·
350
konventionelle Räder,
·
50 Pedelecs
(Wechselakkusystem),
·
10
Lastenräder, zzgl. zehn virtuelle Stationen,
·
100
virtuelle Stationen.
Die Vergünstigung
für VRS-Kunden soll ebenfalls bestehen bleiben. Zusätzlich soll das Lastenradverleihsystem
künftig vom gleichen Dienstleistenden betrieben werden, wie das
Fahrradverleihsystem. Daher sollen die Angebote integriert ausgeschrieben
werden. Die Kundinnen und Kunden erhalten damit künftig die Möglichkeit, alle
Leihradsysteme über eine App buchen zu können.
Kostenkalkulation
und Finanzierung:
Die konsumtiven
Kosten für die aktuelle Flotte des Fahrradverleihsystems belaufen sich auf ca.
300.000 € pro Jahr. Die Kosten für die neue Flotte mit einer Erhöhung der
Fahrrad-Flotte und einer einkalkulierten Kostensteigerung aufgrund der
aktuellen Wirtschaftslage würden wie folgt liegen:
Investive Kosten
(2024) für Systemaufbau: ca. 250.000 €.
Konsumtive Kosten
des laufenden Betriebes pro Jahr ab 2024: ca. 600.000 €.
Übereinstimmung mit den Maßnahmenfeldern des Mobilitätskonzeptes 2030+:
Der Rat der Stadt Leverkusen
hat im Rahmen der Vorlage zum Mobilitätskonzept 2030+ einen mittleren
Finanzierungspfad beschlossen, der Maßnahmenfelder einzelner Handlungsfelder in
unterschiedlichen Prioritäten zuweist. Das in dieser Vorlage behandelte
Maßnahmenfeld ist dem Bereich „Radverkehr“ zugeordnet und ist in den Steckbriefen
des Mobilitätskonzepts 2030+ unter dem Punkten „2.7 weiterer Ausbau des
Fahrradverleihsystems (Priorität: hoch)“ näher beschrieben.
I) Finanzielle Auswirkungen im Jahr der
Umsetzung und in den Folgejahren
Nein
(sofern keine Auswirkung = entfällt die Aufzählung/Punkt beendet)
Produkt: 093101 Sachkonto: 526100
Aufwendungen für die Maßnahme: 600.000 € (ab
2024)
Fördermittel beantragt: Nein Ja %
Ratsbeschluss vom zur
Vorlage Nr.
Ja –
investiv
Finanzstelle/n: 3100 Finanzposition/en: 781700
Auszahlungen für die Maßnahme: 250.000 €
Fördermittel beantragt: Nein Ja %
Name Förderprogramm:
Ratsbeschluss vom zur
Vorlage Nr.
Beantragte Förderhöhe: €
Maßnahme ist im Haushalt
ausreichend veranschlagt
Ansätze sind ausreichend
Deckung erfolgt aus Produkt/Finanzstelle
Jährliche Folgeaufwendungen ab
Haushaltsjahr: 2025
Personal-/Sachaufwand: 600.000 €
Bilanzielle Abschreibungen: €
Hierunter fallen neben den
üblichen bilanziellen Abschreibungen auch einmalige bzw. Sonderabschreibungen.
Aktuell nicht bezifferbar
Jährliche Folgeerträge
(ergebniswirksam) ab Haushaltsjahr:
Erträge
(z. B. Gebühren, Beiträge, Auflösung Sonderposten): €
Produkt:
Sachkonto
Einsparungen ab Haushaltsjahr:
Personal-/Sachaufwand: €
Produkt:
Sachkonto
ggf. Hinweis
Dez. II/FB 20: Achim Krings ( 20
12
Bei einer positiven Beschlussfassung des
Rates der Stadt Leverkusen in seiner Sitzung am 13.02.2023 zu dieser Vorlage
ist der Entwurf des Haushalts 2023, der ebenfalls in der Sitzung am 13.02.2023
eingebracht wird, entsprechend anzupassen. Dies erfolgt über die bekannte
Veränderungsliste, die im Rahmen der Haushaltsberatungen alle Veränderungen bis
zur geplanten Beschlussfassung über den Haushalt 2023 ff. durch den Rat der
Stadt Leverkusen in seiner Sitzung am 30.03.2023 beinhalten wird. Die Aufwandserhöhung
um 200.000 € ab dem Jahr 2024 ff. würde somit Bestandteil der
Veränderungsliste. Ebenso die Anpassung der investiven Mittel im Jahr 2024 von
bisher 10.000 € auf einmalig 250.000 €.
Darüber hinaus kann die Umsetzung der
Maßnahmen erst nach Rechtskraft der Haushaltssatzung 2023 erfolgen, da es sich
um rein freiwillige Maßnahmen handelt.
II) Nachhaltigkeit der
Maßnahme im Sinne des Klimaschutzes:
Klimaschutz betroffen |
Nachhaltigkeit |
kurz- bis mittelfristige Nachhaltigkeit |
langfristige Nachhaltigkeit |
ja nein |
ja nein |
ja nein |