Betreff
Förderung einer halben Stelle für die AWO für die Weiterführung und Weiterentwicklung von ehrenamtlich geführten Projekten am Berliner Platz für die Zielgruppe Familien mit Migrationshintergrund ab Februar 2024
Vorlage
2023/2294
Aktenzeichen
wi
Art
Beschlussvorlage

 

Beschlussentwurf:

 

Der Rat der Stadt Leverkusen stimmt der Förderung der Stelle in einem Umfang von 19,5 Stunden bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO), Kreisverband Leverkusen e. V., zur Weiterführung und Weiterentwicklung von ehrenamtlich geführten Projekten am Berliner Platz für die Zielgruppe „Familien mit Migrationshintergrund“ zu.

 

 

gezeichnet:

In Vertretung                             In Vertretung                                 In Vertretung

Adomat                                      Molitor                                             Lünenbach

(In Vertretung des

Oberbürgermeisters)

 

Begründung:

 

Seit dem Sommer 2015 gibt es am Berliner Platz ehrenamtlich geführte Projekte für geflüchtete Menschen. Zunächst waren das die Fahrradwerkstatt, das Nähcafe und diverse Sprachförderangebote. Seit 2021 gibt es am Berliner Platz das Projekt „Leo" - Leben in Opladen, ein interkulturelles Zentrum für Familien. Beim Projekt „LeO“ handelt es sich um ein zeitlich befristetes Projekt, das von der Fernsehlotterie bis Januar 2024 finanziert wird. In den letzten 2,5 Jahren wurde im Rahmen dieses Projektes ein weiteres, umfangreiches Angebot für Familien mit Migrationshintergrund etabliert. Der größte Teil der Angebote findet im Freizeitbereich statt, einige Angebote dienen der politischen Bildung und der individuellen Unterstützung.

 

Am Berliner Platz konnte ein Umfeld geschaffen werden, in dem sich Familien/Menschen jeden Alters mit Einwanderungs- oder Fluchthintergrund wohlfühlen und in dem sie sich mit ihren Bedarfen und Kenntnissen einbringen können. In vielen Angeboten, die etabliert wurden, engagieren sich ehrenamtlich Tätige. Diese müssen jedoch von hauptamtlichen Kräften unterstützt werden. Vielfach war es so, dass Angebote zunächst von Hauptamtlichen geplant und installiert wurden, im weiteren Verlauf wurden Ehrenamtliche eingebunden, die dann mit der Zeit die Verantwortung für die Durchführung übernommen haben. Auch die bereits in 2015 begonnen Angebote wurden vom Team „LeO“ begleitet.

 

Wenn die Förderung für das Projekt „LeO“ im Januar 2024 wegfällt, droht den Angeboten das Aus, denn Ehrenamt funktioniert langfristig nur, wenn eine Ressource vorhanden ist, die den ehrenamtlich Tätigen zur Seite steht und sie unterstützt. Neben der reinen Durchführung von Angeboten ist eine Vielzahl organisatorischer Aufgaben zu erledigen, wie z. B. die Mittelbeantragung und -verwaltung, das Akquirieren neuer Ehrenamtlichen und deren Einweisung in die Projekte.

 

Folgende Projekte gibt es zurzeit von der AWO am Berliner Platz:

 

           Fahrradwerkstatt/wöchentlich

Das Erfolgsprojekt gibt es bereits seit 2015. Nach wie vor werden Fahrräder gespendet. Diese werden von zurzeit drei Ehrenamtlichen instandgesetzt und jeden Mittwoch an Menschen mit Fluchthintergrund abgegeben, um deren Mobilität zu gewährleisten. Für das Projekt sind insgesamt bis zu sechs Ehrenamtliche tätig. Fahrräder müssen abgeholt und repariert werden; die Ausgabe muss organisiert werden.

 

           Nähcafe (Handarbeitstreff)/wöchentlich dienstags von 9:30 bis 11:30 Uhr

Sechs bis zehn Frauen treffen sich, um gemeinsam zu nähen und in lockerer Runde ihre Sprachkenntnisse zu erweitern. Unter Anleitung können Kleidungsstücke repariert und neu geschneidert werden. Eine Honorarkraft und eine Ehrenamtlerin unterstützen das Angebot.

 

          AWO-Treff am Abend/jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat von 18:00 bis 21:00 Uhr

Ein interkultureller Treffpunkt der AWO für alle Interessierten zum Austausch, Kennenlernen und um gemeinsam Zeit zu verbringen. Die Teilnehmenden sind Ü50.

 

           Gartentreff/wöchentlich jeden Dienstag um 16:00 Uhr

Menschen aus dem Stadtteil treffen sich jeden Dienstag, um den am Berliner Platz angelegten Nutzgarten (Hoch- und Gemüsebeete) zu pflegen. Die Teilnehmenden sind ältere Menschen mit Migrationshintergrund, die einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen möchten. Gartenarbeit macht ihnen Freude, die Erträge können von ihnen geerntet werden. Eine Ehrenamtlerin leitet das Projekt.

 

          Sprachförderung und Einzelfallhilfe/wöchentlich jeden Donnerstag von 17:00 bis 18:30 Uhr

Ein Angebot zum Austausch, Erlernen und Vertiefen der deutschen Sprache. Einzelne Personen werden auch über diesen regelmäßigen Termin hinaus bei Bewerbungen und für bevorstehende Prüfungen unterstützt. Darüber hinaus unternehmen die Teilnehmenden mit den Ehrenamtlichen Freizeitaktivitäten und werden bei Behördengängen unterstützt. So unterstützte z. B. ein ehrenamtlicher Sprachlehrer zwei geflüchtete Männer bei den lang andauernden Formalitäten für die Rückkehr in ihr Heimatland.

 

           Treffen der Ehrenamtlichen (Frühstück 1 x im Monat)

Hier können alle Fragen geklärt werden, die sich aus der ehrenamtlichen Tätigkeit ergeben. Darüber hinaus wird besprochen, was im Familienseminar ansteht und wo z. B. weitere Unterstützung durch Ehrenamtliche benötigt wird.

 

          Interkulturelles Kochen (4 x im Jahr) und interkultureller Tanzabend (4 x im Jahr)

Beide Angebote werden zurzeit sehr gut genutzt (20 bis 30 teilnehmende Frauen mit Zuwanderungsgeschichten bzw. Fluchterfahrungen). Beide Gruppen werden im Augenblick von einer hauptamtlichen Kraft betreut. Ziel ist es, beide Angebote in die „Selbständigkeit“ zu überführen. Es gibt einige Teilnehmerinnen, die mit etwas Unterstützung die organisatorische Verantwortung übernehmen könnten.

 

          Sommerferienangebote für Familien in Zusammenarbeit mit dem Caritasverband

Im Stadtgebiet Leverkusen gibt es eine Vielzahl an Beratungs- und Qualifizierungsangeboten für Familien mit Migrations- und Fluchthintergrund. Doch Freizeitangebote gibt es für diese Bezugsgruppe nur sehr wenige. Sie sind jedoch unverzichtbar, um Teilhabe zu ermöglichen und Zugewanderte in der Gesellschaft zu integrieren.

 

Die AWO am Berliner Platz bietet mit dem Projekt „LeO“ und mit Unterstützung durch die Mittel des KOMM-AN-Programms NRW (Programm zur Förderung der Integration und Teilhabe von Flüchtlingen und Neuzugewanderten in den Kommunen) ein breites Spektrum an Freizeitangeboten, die ohne ehrenamtlich Tätige so nicht stattfinden könnten. Zugleich profitieren die hauptamtlichen Angebote am Berliner Platz wie die „KIM“-Beratungsstelle und das Familienseminar (KIM NRW - Kommunales Integrationsmanagement NRW) von den in der Community der geflüchteten Menschen in Leverkusen bekannten Freizeit­ und Unterstützungsangeboten der Ehrenamtlichen.

 

 

Um den Fortbestand und eventuell sogar den Ausbau von ehrenamtlich geführten Angeboten zu gewährleisten, beantragt die AWO eine finanzielle Unterstützung einer personellen Ressource von einer halben Stelle. Die Sachkosten für dieses Projekt werden durch das KIM gefördert, eine Personalkostenförderung ist nicht möglich. Derzeit werden noch ergänzende Förderungen über Förderkulissen des Landes geprüft, diese würden vorrangig herangezogen, im Falle einer Förderzusage.

 

Zur Aufrechterhaltung des Angebots befürwortet die Stadtverwaltung Leverkusen den Antrag der AWO auf Unterstützung durch die Stadt Leverkusen, falls keine anderweitige Förderung herangezogen werden kann. 

 

I) Finanzielle Auswirkungen im Jahr der Umsetzung und in den Folgejahren

 

 Nein (sofern keine Auswirkung = entfällt die Aufzählung/Punkt beendet)

 

 Ja – ergebniswirksam

Produkt: 051503 / 500005150307 Sachkonto: 525800

Aufwendungen für die Maßnahme:

      

36.190,00 € (in 2024)

39.480,00 € (ab 2025 ff.)

 

Fördermittel beantragt:   Nein   Ja       %

Name Förderprogramm:      

Ratsbeschluss vom       zur Vorlage Nr.      

Beantragte Förderhöhe:      

 

 Ja – investiv

Finanzstelle/n:       Finanzposition/en:      

Auszahlungen für die Maßnahme:      

Fördermittel beantragt:   Nein   Ja       %

Name Förderprogramm:      

Ratsbeschluss vom       zur Vorlage Nr.      

Beantragte Förderhöhe:      

 

Maßnahme ist im Haushalt ausreichend veranschlagt

 Ansätze sind ausreichend

 Deckung erfolgt aus Produkt/Finanzstelle      

 in Höhe von      

 

Jährliche Folgeaufwendungen ab Haushaltsjahr:      

 Personal-/Sachaufwand:      

 Bilanzielle Abschreibungen:      

Hierunter fallen neben den üblichen bilanziellen Abschreibungen auch einmalige bzw. Sonderabschreibungen.

 Aktuell nicht bezifferbar

 

Jährliche Folgeerträge (ergebniswirksam) ab Haushaltsjahr:      

 Erträge (z. B. Gebühren, Beiträge, Auflösung Sonderposten):      

Produkt:       Sachkonto      

 

Einsparungen ab Haushaltsjahr:      

 Personal-/Sachaufwand:      

Produkt:       Sachkonto      

 

 ggf. Hinweis Dez. II/FB 20: Achim Krings 20 12

 

Derzeit befindet sich der Haushalt 2024 mit der mittelfristigen Finanzplanung bis 2027 in der Aufstellung. Bei der o. g. HH-Position beläuft sich der aktuelle Planansatz auf jährlich 1,5 Mio. € und ist damit auch für diese Maßnahme auskömmlich.


 

II) Nachhaltigkeit der Maßnahme im Sinne des Klimaschutzes:

Klimaschutz  betroffen

Nachhaltigkeit

 

kurz- bis

mittelfristige Nachhaltigkeit

langfristige Nachhaltigkeit

 

 ja   nein

 ja   nein

 ja   nein

 ja   nein