- Kombinierter Planungs- und Baubeschluss
Beschlussentwurf:
1. Der Entwurfsplanung des Architekturbüros HHA aus Aachen zur Umsetzung des ersten Bauabschnitts für die Realschule Am Stadtpark in Wiesdorf (Abriss der Trakte III und VI sowie der 3-fach Halle und Errichtung eines Ersatzneubaus für naturwissenschaftliche Räume und 3-fach Halle) wird zugestimmt.
2. Die angesetzten Gesamtbaukosten für die Baumaßnahme betragen gemäß Kostenberechnung nach heutigem Stand 31.150.000 €, einschließlich Mehrwertsteuer. Hierin sind eine Preissteigerung bis zum Beginn der Bauausführung von 12 % und ein Risikozuschlag von 20 % enthalten.
3. Derzeit stehen auf der Finanzstelle 65000170011149, Finanzposition 783100, lediglich Planungsmittel i. H. v. 1.000.000 € zur Verfügung. Die zusätzlich benötigten Mittel werden im laufenden Aufstellungsverfahren für den Haushalt 2024 ff. angemeldet und müssen ab dem Haushaltsjahr 2024 zur Verfügung gestellt werden.
4. Das Vorhaben ist auf der Grundlage der Entwurfsplanung im vorgesehenen Zeitplan zur Genehmigung zu bringen und baulich umzusetzen.
gezeichnet:
In Vertretung In Vertretung In Vertretung
Richrath Adomat Molitor Deppe
Begründung:
Bei der Realschule Am Stadtpark handelt es sich um eine 5-zügige Realschule im Stadtteil Wiesdorf. Die Schule ist eine Schule des Gemeinsamen Lernens, unterrichtet also inklusiv, d. h., Schülerinnen und Schüler mit und ohne sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf. Um die Sanierung und Weiterentwicklung des Schulstandortes (6-Zügigkeit im Ganztagsbetrieb) voranzutreiben, soll eine Umsetzung der Maßnahme in 4 Bauabschnitten erfolgen.
Für den ersten Bauabschnitt (Sporthalle
mit naturwissenschaftlichem Trakt) liegt ein Grundsatzbeschluss des Rates der Stadt Leverkusen vom
04.10.2021 vor, der den Abriss
der Sporthalle und der Trakte III und VI vorsieht sowie einen Ersatzneubau
(siehe Vorlage Nr. 2021/0876). Die Planung des Ersatzneubaus wurde wie
beschlossen fortgeführt und liegt jetzt zur weiteren Beschlussfassung vor. Entsprechend
der Vorlage Nr. 2021/0876 (Beschlusspunkt 4) wird ein kombinierter
Planungs- und Baubeschluss zur Beschlussfassung vorgelegt.
Umsetzung
1.Bauabschnitt:
Abbrüche
Vor dem Beginn der
Neubaumaßnahme werden die Sporthalle sowie der Trakt III (Klassenräume, teils
leerstehend aufgrund des schlechten Zustands durch statisches Absacken) und der
Trakt VI (naturwissenschaftlicher Trakt/NW-Trakt) abgerissen. Der Rückbau der
Gebäude lll und Vl und der Sporthalle erfolgt nach Ausbau der Schadstoffe.
Auslagerungen
Für die NW-Räume (naturwissenschaftlichen
Räume) kann der räumliche Fehlbedarf während der Bauzeit im vorhandenen
Raumbestand unter Einschränkungen aufgefangen werden, d. h., es ist kein
temporärer Ersatzbau erforderlich (vorhandene NW-Räume im Trakt lV). Für den Sportunterricht stehen während der Bauzeit die beiden kleinen Sport-
bzw. Gymnastikhallen am Standort zur Verfügung. Aufgrund mangelnder
Alternativen wird der Sportunterricht während der Bauzeit nicht in Gänze
abgebildet werden können. Der Fachbereich Schulen (FB 40) stimmt sich hierzu im
weiteren Verlauf eng mit der Schule ab.
Ersatzneubau
Die Bestandsbauten werden durch einen Neubau
ersetzt, der künftig sowohl den NW-Trakt als auch eine Sporthalle in einem
gemeinsamen Gebäude vereint. Die neue Sporthalle ist als Dreifachhalle
konzipiert, der NW-Trakt umfasst acht Unterrichtsräume für den
naturwissenschaftlichen Unterricht (Chemie, Biologie, Physik) und zwei
Fachräume für den Informatikunterricht.
Sonstige Arbeiten am Altbestand
Die denkmalgerechte Wiederherstellung der historischen Fassade des Gebäudes ll
(Denkmal) nach dem Abbruch des angebauten, statisch abgängigen Gebäudes lll
wird durch den
Fachbereich Gebäudewirtschaft (FB 65) betreut. Die technischen Versorgungsräume
H129, 130 und 135, ebenfalls im Bestandsgebäude ll, müssen für den Anschluss
des Neubaus saniert werden. Diese werden durch die Architekten von HHA betreut.
Neubaumaßnahme:
Anordnung auf dem Grundstück
Der Baukörper wird acht Meter weiter westlich
zum bisherigen Standort der zurückgebauten Sporthalle positioniert, da sich
südlich des Bestandsbaus ein besonders alter, erhaltenswerter Baum befindet. Es
entsteht ein großzügiger, zusammenhängender Schulhof durch den Abbruch der
Gebäude lll und Vl.
Die Parkplatzsituation für das Schulpersonal
kann, ebenso wie die Zugänglichkeiten zum Grundstück und den Freiflächen des
Schulhofs, im Wesentlichen erhalten bleiben. Die entfallenden Fahrradständer
werden im Rahmen der Freianlagenplanung des Gesamtstandortes kompensiert.
Gebäudeform
Das Gebäude besteht aus drei aneinander gesetzten Teilen:
-
einem dreigeschossigen Baukörper, der im
Erdgeschoss in Teilen zurückgesetzt ist (überdachter Schulhof),
-
einem eingeschossigen Trakt, der mit
Umkleiden und Zugängen zur Sporthalle ausgestattet ist,
-
eine Dreifachsporthalle mit einer inneren Hallenhöhe
von 7,60 Metern.
Alle
Gebäudeteile erhalten ein Flachdach.
Nutzungsbereiche
Der
Haupteingang ist vom Schulhof aus erreichbar. Über das Foyer im Erdgeschoss
gelangt man ebenerdig zur Sporthalle und den Umkleiden, über die Haupttreppe in den
Fachklassenbereich in den beiden oberen Geschossen. Zusätzlich zum Haupteingang
befindet sich zum Park orientiert ein weiterer überdachter Eingang, der dem
Zugang für Sportvereine dient und unabhängig vom Schulgelände ist. Die
Toilettenanlage für die Pausenzeit ist ebenfalls über das Foyer im Erdgeschoss
erreichbar. Im Erdgeschoss sind darüber hinaus die Räume der technischen
Gebäudeausrüstung angeordnet. Im 1. und 2. Obergeschoss befinden sich jeweils
die Fachklassen und Nebenräume für die Naturwissenschaften.
Gestaltung - Materialien:
Außen:
Es handelt sich um einen Stahlbetonmassivbau
mit Stahlbetondecken bzw. einem Sporthallen-Trapezblechdach. Das Gebäude ist
nicht unterkellert. Die Fassade des Neubaus erhält im Erdgeschoss eine hinterlüftete
Vorhangfassade mit Faserzementplatten, das Obergeschoss eine Fassade mit
Klinkerriemchen. Die Außenfenster, Laibungen und Türen sind Aluminium-pulverbeschichtet.
Alle Dächer werden mit 2-lagiger Bitumenabdichtung
versehen und extensiv begrünt. Das große Sporthallendach erhält eine
Photovoltaikanlage (PV-Anlage), die beiden weiteren Dachflächen werden als
Retentionsdach ausgebildet und dienen somit als Regenrückhalt. Das Dach des
NW-Traktes erhält eine statische und technische Vorrüstung für eine mögliche
PV-Anlagen-Nachrüstung.
Innen:
Sporthalle – akustisch wirksame Prallwand aus Holz 2,5 m hoch, Wand oberhalb
Sichtbeton, flächenelastischer Sporthallen-Sandwichboden aus Linoleum, mit
offener Holzbinderkonstruktion aufgelegter Trapezblechdecke von unten sichtbar
und gelocht.
Eingangsbereich, Flure, Treppenhäuser – Wände Sichtbeton, mit Farbakzenten im
Bereich der Revision, Betonwerksteinboden, reversible Streckmetalldecken im
Bereich der Flure und eine Akustikbaffeldecke im Foyer zur Verbesserung der
Raumakustik.
Umkleiden – Wände Sichtbeton bzw. teils gemauert, verputzt und gestrichen, Boden
gefliest, Wände Sanitärbereiche ebenfalls gefliest in leicht zu reinigenden
Farben, Akustikrasterdecke.
NW-Räume – Wände verputzt und gestrichen, Boden Kautschuk, Akustikrasterdecken
in allen Räumen.
Gebäudetechnik:
Wärme:
Die Wärmeversorgung
erfolgt ökologisch, effizient und wirtschaftlich über eine bestehende
Fernwärmeleitung; hierfür wird im Erdgeschoss eine Fernwärmeübergabestation
eingerichtet.
Lüftungsanlage:
Die Räume und die
Sporthalle werden über zwei nach Bereichen aufgeteilte, zentrale,
raumlufttechnische Anlagen belüftet, mit einer Wärmerückgewinnung von
mindestens 70 %. In den Klassenräumen ist eine Frischluftzufuhr durch zu
öffnende Fenster im Notfall möglich. Eine Anlage versorgt die Halle und die Umkleiden,
die andere den NW-Trakt.
Sanitär- Abwasseranlage:
Das Gebäude wird
mit Wasser- und Abwasserleitungen an die zentrale Hausversorgung des Schulgebäudes
angebunden. Hierfür werden vorab im Rahmen einer Tiefbaumaßnahme die Leitungen
angepasst. Die Kosten der Kanalsanierung des gesamten Schulstandorts sind separat
veranschlagt.
Elektro/Brandmeldeanlage:
Das Gebäude wird
mit neuen Elektroleitungen an die zentrale Hausversorgung angebunden und an die
aufgeschaltete Brandmeldezentrale der Schule angeschlossen. Für die Beleuchtung
wird effiziente LED-Technik eingesetzt.
Außenanlagen:
Die Neugestaltung
der Außenanlagen im Nahbereich des Neubaus erfolgt in Form eines grünen Rahmens.
Er besteht aus einer partiellen Fassadenbegrünung mit Unterpflanzung an drei
Gebäudeseiten, einer ergänzenden Flächen-Bepflanzung, Sitzgelegenheiten in Form
von bepflanzten Inseln als Treffpunkt für Schule und Sportvereine. Der
Höhenunterschied von ca. 60 cm Richtung Süden wird mit Mauern sowie einer
behindertengerechten Rampe und Treppe abgefangen. Passend zu den
vorherrschenden Farbtönen bestehen die Mauern und Einfassungen der Insel aus
Beton und Holz. Als Bodenbelag wird ein neutrales Pflaster im Mehrsteinsystem
gewählt für eine fußläufige Belastung und gelegentliche Befahrung.
Aus bautechnischen
Gesichtspunkten müssen sieben Bäume für die Baumaßnahme gefällt werden. Es werden
als Ausgleich insgesamt elf neue Baumstandorte innerhalb der Außenanlagen
erstellt. Für acht Bäume werden Baumschutzmaßnahmen
erstellt, um diese während der Maßnahme zu schützen. Weiter wird der Wurzelraum der vorhandenen
Bäume partiell durch Entsiegelung von befestigten Flächen und dem Einbau von
durchwurzelungsfähigem Material verbessert. Die Außenanlagenplanung des
gesamten Standortes wird der Politik vorgestellt, sobald die Positionierung und
Gestaltung der weiteren Bauabschnitte festgelegt ist. Die Außenanlagenplanung
für den 1. Bauabschnitt ist, aufgrund des Vorgehens im Gesamtstandort, als
Vorplanung erfolgt und wird mit dem Nutzer in der weiteren Planungsphase
abgestimmt.
Klimaschutz/Nachhaltigkeit:
Der Neubau
wird nach dem Standard Effizienzgebäude 40 errichtet und erreicht das
DGNB-Siegel Nachhaltigkeit in Silber (DDGNB - Deutsche Gesellschaft für
Nachhaltiges Bauen). Auf dem Dach der Sporthalle wird eine PV-Anlage installiert und das Gebäude
erhält an drei Seiten eine teilbegrünte Fassade; unterstützend dazu eine
extensive Dachbegrünung. Zusätzlich wird für die tieferliegenden Dachflächen
eine extensive Begrünung mit Regenwasserrückhaltung vorgesehen. Die Materialien werden nach einer
erleichterten Rückbaubarkeit ausgewählt. Der Einsatz von effizienter LED-Technik
mit Bewegungsmeldern ist vorgesehen.
Barrierefreiheit:
Das Gebäude
ist komplett barrierefrei. Ein Aufzug erschließt die oberen Geschosse. Es gibt
ein barrierefreies WC im Erdgeschoss mit einer Duschbrause und Liege als
Pflegebad. In den Umkleidebereichen befinden sich zwei barrierefreie Dusch-/Waschbereiche
und jeweils ein abgetrenntes WC. Diese sind komplett behindertengerecht geplant.
Die Freianlagen werden ebenfalls barrierefrei erschließbar, der Höhenunterschied wird durch eine Rampe
ausgeglichen. Es wird geprüft, ob Rollstuhlsport in der Sporthalle bei Nutzung
aller drei Sporthallenfelder angeboten werden kann. Hierfür ist ein Rollstuhl-Wechselplatz
direkt vor der Sporthalle vorgesehen.
Vergabeverfahren:
Es ist vorgesehen,
die Ausführungsplanung, den Hochbau und die technische Gebäudeausrüstung durch
ein Generalunternehmen (GU) ausführen zu lassen. Eine Genehmigung durch die
zentrale Vergabestelle des Fachbereichs Recht- und Vergabestelle (FB 30) und
des Fachbereichs Rechnungsprüfung und Beratung (FB 14) liegt vor.
Nutzerabstimmung:
Die Planung ist mit dem Fachbereich
Schulen (FB 40) und den Vertreter*innen der Schule abgestimmt.
Termine:
Schadstoffsanierung und Rückbau von September 2024 bis April 2025.
Tiefbau von März 2025 bis Juli 2025.
Bauzeit Neubau von Oktober 2025 bis April 2027.
Bezugsfertig im Juni 2027.
Ausführung Außenanlagen von Juli 2027 bis März 2028.
I) Finanzielle Auswirkungen im Jahr der
Umsetzung und in den Folgejahren
Nein
(sofern keine Auswirkung = entfällt die Aufzählung/Punkt beendet)
Aufwendungen für die Maßnahme: €
Fördermittel beantragt: Nein Ja %
Ratsbeschluss vom zur
Vorlage Nr.
Ja –
investiv
Finanzstelle/n: 65000170011149 Finanzposition/en:
783100
Auszahlungen für die Maßnahme: 31.150.000 €
Fördermittel beantragt: Nein Ja %
Name Förderprogramm:
Ratsbeschluss vom zur
Vorlage Nr.
Beantragte Förderhöhe: €
Maßnahme ist im Haushalt
ausreichend veranschlagt
Ansätze müssen mit dem derzeit in der
Aufstellung befindlichen Haushalt der Stadt Leverkusen für das Jahr 2024 und
der mittelfristigen Finanzplanung bis 2027 in den späteren Jahren mit 8,5 Mio.
€ angepasst werden.
Deckung erfolgt aus Produkt/Finanzstelle
Jährliche Folgeaufwendungen ab
Haushaltsjahr:
Bilanzielle Abschreibungen: 623.000 € bei einer unterstellten Nutzungsdauer von 50 Jahren ab 2029 für 2028 anteilig.
Hierunter fallen neben den
üblichen bilanziellen Abschreibungen auch einmalige bzw. Sonderabschreibungen.
Aktuell nicht bezifferbar
Jährliche Folgeerträge
(ergebniswirksam) ab Haushaltsjahr:
Erträge
(z. B. Gebühren, Beiträge, Auflösung Sonderposten): €
Produkt:
Sachkonto
Einsparungen ab Haushaltsjahr:
Personal-/Sachaufwand: €
Produkt:
Sachkonto
ggf. Hinweis
Dez. II/FB 20: Achim Krings 20 12:
Bei der o. g. Finanzstelle stehen aktuell
Restmittel aus Vorjahren i. H. v. ca. 613.000 € zur Verfügung.
Die derzeit in der Erstellung befindlichen
Beratungsunterlagen beinhalten folgende Ansätze:
Jahr 2024: 2.000.000
€
VE 2024: 21.000.000
€
Jahr 2025: 8.000.000
€
Jahr 2026: 8.000.000
€
Jahr 2027: 5.000.000
€
Diese Ansätze sind bei
einer positiven Beschlussfassung bei dieser Vorlage um 8.150.000 € in späteren
Jahren im Rahmen der Haushaltsberatungen aufzustocken.
II) Nachhaltigkeit der
Maßnahme im Sinne des Klimaschutzes:
Klimaschutz betroffen |
Nachhaltigkeit |
kurz- bis mittelfristige Nachhaltigkeit |
langfristige Nachhaltigkeit |
ja nein |
ja nein |
ja nein |