Betreff
Neugestaltung der Außenanlagen der Kindertagesstätte Hardenbergstraße
Vorlage
2023/2484
Aktenzeichen
670-bl
Art
Beschlussvorlage

 

Beschlussentwurf:

 

1. Der vorgelegten Planung zum Neubau der Außenanlage der Kindertagesstätte an der Hardenbergstraße wird vorbehaltlich der Beschussfassung zur Bauvorlage Nr. 2023/2449 zugestimmt.

 

2. Die Maßnahme ist nach erfolgter Beschlussfassung durchzuführen.

 

 

gezeichnet:

In Vertretung

Deppe

 

Begründung:

 

In der Sitzung des Rats der Stadt Leverkusen vom 26.09.2022 wurde die Verwaltung mit der Beschlussvorlage Nr. 2022/1618 beauftragt, für den Kita-Standort Hardenbergstraße einen kombinierten Planungs- und Baubeschluss zu erstellen. Diesem Beschluss trägt die Verwaltung mit der vorliegenden Beschlussvorlage zur Neugestaltung der Außenanlage der Kindertagesstätte (Kita) an der Hardenbergstraße Rechnung. Verwiesen wird auch auf die Parallelvorlage des Fachbereichs Gebäudewirtschaft (FB 65) mit Nr. 2023/2449 für die Hochbauarbeiten.

 

Lage und Erschließung:

Das Grundstück befindet sich im Stadtteil Küppersteg, Flur 20, Flurstücke 1243 und 1242. Der zweigeschossige Neubau der Kita für sechs Gruppen soll hinter dem Bestandsgebäude des Städtischen Berufskollegs zwischen Hardenbergstraße und Nachtigallenweg entstehen.

 

Die Haupterschließung für die Kita und die Schule erfolgt von der Hardenbergstraße aus. Zusätzlich führt ein 2,50 m breiter Fuß- und Radweg vom Wendehammer des Nachtigallenweges zum Haupteingang der Kita. Das Außenspielgelände liegt kompakt südlich und westlich der Kita in einem parkähnlichen Gelände und wird vom Erschließungsbereich durch einen begrünten Zaun abgetrennt. Der Schulhof westlich und östlich der Berufsschule soll unverändert erhalten bleiben, wobei der östliche Teil gegenwärtig als Parkplatz genutzt wird. Die bestehende Asphaltfläche kann sowohl für die Schule, als auch für die Kita als Feuerwehrzufahrts- und Aufstellfläche genutzt werden.

 

Gemäß der Verkehrsuntersuchung vom 14.09.2023 sind insgesamt 55 Pkw-Stellplätze für die Kita und die Berufsschule geplant. 32 Stellplätze auf dem geplanten Parkplatz, 18 Stellplätze auf dem bestehenden Schulhof und 5 öffentliche Stellplätze auf der Hardenbergstraße als Hol- und Bringzone. Davon sind für die Kita 5 Stellplätze auf dem geplanten Parkplatz und 5 Stellplätze als Hol- und Bringzone vorgesehen. Es ist ein gemeinsamer, barrierefreier Stellplatz geplant. Im Entréebereich befinden sich 15 Fahrradabstellplätze für die Kita, inklusive eines Stellplatzes für Lastenräder. Die bestehenden Fahrradabstellplätze der Schule werden erhalten.

 

Gemäß dem Gesetz zum Aufbau einer gebäudeintegrierten Lade- und Leitungsinfrastruktur für die Elektromobilität (Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz – GEIG) wird ein Ladepunkt errichtet und für jeden fünften Stellplatz die Leitungsinfrastruktur für Elektromobilität vorgerichtet. Für zwei Fahrradstellplätze werden die Voraussetzungen für eine Elektrifizierung in Form von vorbereitender Infrastruktur geschaffen.

 

Damit die Besuchenden der Kita und der Schule die Eingänge sicher erreichen, werden Fußgängerüberwege (Zebrastreifen) im Bereich der Pkw-Zufahrten vorgesehen. Die Anlieferung für die Kita und die Schule erfolgt über die Zufahrtsbereiche. Für die Kita wird eine abschließbare, mit Sichtschutz versehene Mülleinhausung mit Dachbegrünung im Parkplatzbereich entstehen. Die Außenbeleuchtung wird vom Fachbereich Gebäudewirtschaft (FB 65) geplant.

 

 

Gestaltung, Bepflanzung, Ausstattung, Materialien:

 

Entrée

Auf Wunsch des Fachbereichs Schulen (FB 40) wurde ein getrennter Zugang zur Kita und zur Schule vorgesehen; ansonsten bleiben die Flächen offen. In der vorliegenden Planung wurde nur eine optische Trennung in Form einer insektenfreundlichen Bepflanzung bzw. einer Konstruktion aus Robinienstämmen vorgesehen, die als Entrée in Abstimmung mit der Kita individuell gestaltet werden kann. Vorstellbar sind beispielsweise eine Bemalung, geschnitzte Tierfiguren, der Name der Kita oder der Kita-Gruppen, Vogelhäuschen und Bohrlöcher für Wildbienen. Durch den verspringenden Weg aus hochwertigen Betonpflastersteinen mit zwei langen Bänken aus Holz und Metall (zum Teil mit Rückenlehne), einer Bepflanzung mit blühenden Trompetenbäumen und den Robinienstämmen entsteht – abgetrennt vom Parkplatz – eine ansprechende Zuwegung mit Aufenthaltsqualität.

 

Außenspielgelände

Das Außenspielgelände gliedert sich in die gebäudenahen Bereiche, die eher orthogonal gestaltet sind und mit Spielgeräten aus gesägten Brettern und Kanthölzern, passend zur Holzfassade des Gebäudes, ausgestattet werden. Der Gartenbereich unter den großen Bestandsbäumen und -sträuchern hat einen eigenen, parkähnlichen Charakter und eignet sich ausgezeichnet als naturnaher Spielbereich mit dem Fokus auf Naturerfahrung, Spiel mit Naturmaterialien und Ausstattungselementen aus Robinienstämmen.

 

Die Terrasse stellt als Multifunktionsraum den Übergang aus den Gruppenräumen und der Halle ins Außengelände dar und wird mit quadratischen Betonplatten belegt. Aufgrund der Geländesituation wurde eine mit weniger als 20 cm hohe Sitzstufe entlang der Terrasse eingeplant, die zum Teil mit Holzauflagen zum Sitzen ausgestattet ist. Das Außengelände ist von der Terrasse aus über flache Stufen erreichbar; zusätzlich wird ein zentral gelegener, barrierefreier Weg ohne Stufen von der Südseite aus angelegt.

 

Die beiden Fluchtrutschen stellen einen eigenen Spielwert dar, da sie auch im Normalbetrieb genutzt werden dürfen. Geplant ist eine möglichst transparente Gestaltung der Treppenunterläufe, damit die Fluchttreppen keine Sichtbarrieren darstellen. Die Spielbereiche sind so angeordnet, dass zum Schulgebäude hin und zu den direkt anschließenden Nachbargebäuden im Süden und Norden eher ruhige Spielangebote platziert sind.

 

Spielbereiche

- Kletterecke: Ein Multifunktionsgerät mit niedrigen und höheren Bereichen sorgt für viel Spielwert für alle Altersgruppen der Kinder in der Kita. Die Stehwippe kann mit vielen Kindern gleichzeitig genutzt werden.

- Buddelecke: Hier ist viel Platz fürs Sandspiel. Ergänzt wird das Angebot durch ein Kleinkinderspielgerät für die Altersgruppe U3. Verschattung wird durch ein Sonnensegel geboten.

- Gärtnerecke: Zwei Hochbeete, pflegeleichte Beerensträucher und Himbeeren am Kita-Zaun bieten den Kindern die Möglichkeit, selbst zu gärtnern und zu entdecken, wo das Obst und Gemüse herkommt.

- Schwungecke: Die Vogelnestschaukel ist in jeder Kita ein beliebter Treffpunkt und inklusiv nutzbar.

- Naturerlebnispfädchen: Kletterstämme, Stelzen und Findlinge ergänzen die bestehenden und geplanten Strauchpflanzungen, in denen man Höhlen oder Pfädchen bauen kann, um die Natur zu erkunden, zu klettern und zu balancieren.

- Rollenspielecke: Spielhäuschen und Malwand, ergänzt mit Findlingen und einem großen Haselnussstrauch regen die Kinder zu Rollenspielen und „Kochen“ mit Naturmaterialien, z. B. Haselnüssen oder –blüten, an.

- Vorschulecke: An der südlichen Fluchttreppe lädt ein Spielgerät mit Abakus und Naturwebrahmen zum Spielen und Lernen ein.

 

Durch die Neugestaltung entstehen verschiedene Aufenthaltsbereiche mit unterschiedlichen Belichtungs- und Schattenverhältnissen.

 

Inklusion:

Es sind inklusive Spielgeräte vorgesehen: Geeignet sind insbesondere Spielgeräte in Bodennähe, damit sich auch körperlich eingeschränkte Kinder hochziehen und ausprobieren können. Solche Geräte sind z. B.: Kleinkindergerät in der Buddelecke, Kletterstämme, Findlinge, Nestschaukel und Spielhäuschen. Auch die Malwand ist inklusiv nutzbar. Zugänglichkeit der meisten Geräte besteht über Rasen- bzw. Holzhackschnitzelflächen. Für die Flächen mit Holzhackschnitzeln wird ein Produkt ausgewählt, das besonders formstabil ist und damit für Rollstuhlfahrende besser befahrbar ist, als andere lose Materialien. Von extra angelegten befestigten Wegen soll aus Gründen der Nachhaltigkeit abgesehen werden.

 

Parkplatz:

Der Parkplatz wird mit vier Trompetenbäumen begrünt und verschattet, die in offene Baumscheiben mit einer bodendeckenden Gräserunterpflanzung gepflanzt werden. Die Fahrspur wird mit 20/10 cm Betonpflaster ausgeführt und die Parkflächen mit versickerungsfähigem Rasenfugenpflaster.

 

Nachhaltigkeit, Eingriff- und Ausgleich:

Für die Kita wird eine Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) in Silber oder sogar Gold angestrebt. Der Baumerhalt der vielen Bestandsbäume, die größtenteils in einem sehr guten Zustand sind, hat höchste Priorität. Aus bautechnischen beziehungsweise baumpflegerischen Gesichtspunkten müssen allerdings fünf vorhandene Bäume gefällt werden. Zwei Jungbäume können verpflanzt werden. Durch den Kita-Neubau und den vergrößerten Parkplatz werden Rasenflächen versiegelt, zudem werden aufgrund der geplanten Spielflächen Rasenflächen teilversiegelt. Es können 26 Bestandsbäume erhalten werden. Die beiden Linden im östlichen Schulhof werden durch Findlinge als Anfahrschutz geschützt. Eingriffe im Kronentraufbereich durch Planung und Bau werden auf das absolute Minimum reduziert.

 

Durch die Neugestaltung des Geländes werden sechs neue Bäume gepflanzt und viele neue Strauch- und Bodendeckerpflanzen und Geophyten in den Bestandsrasenflächen ergänzt. Zum Erhalt und Schutz der Artenvielfalt, der Förderung der heimischen Wildbienen, der Insekten und der Vögel werden vorwiegend heimische Pflanzen eingesetzt, um so einen vielfältigen Lebensraum zu gestalten und im Hinblick auf die Biodiversität zu erhalten und zu fördern. Im Parkplatzbereich werden die aus Asien stammenden Trompetenbäume gepflanzt, da es sich um eine Umpflanzung aus dem Gartenbereich handelt. Versiegelte Flächen werden minimiert. Es wird in Kauf genommen, dass stark beanspruchte Rasen- oder Pflanzflächen im Außengelände der Kita je nach Witterung Schaden nehmen und zu Matschflächen werden. Für die Hochbeete im Garten der Kita und der Loggia wird eine unterirdische Regenwasserzisterne zur Bewässerung eingeplant.

 

Eine Fassadenbegrünung kann aus Brandschutzgründen bei diesem Projekt nicht realisiert werden. Es ist jedoch eine Vertikalbegrünung des Fluchtbalkons, der als Loggia entlang der gesamten Gebäudewestseite ausgeführt wird, geplant. Die Dachflächen erhalten in großen Teilbereichen eine extensive Dachbegrünung. Für die Dachbegrünung kann dank eines Substrataufbaus von mindestens 10 cm und ausreichend Wasserversorgung durch einen Wasseranstau mit Regenwasserdrosselung eine ökologisch wertvolle Dachbegrünungsmischung mit heimischen Kräutern ausgewählt und dauerhaft erhalten werden.

 

Die Betonpflaster bzw. –plattenbeläge werden möglichst mit CSC-Zertifizierung ausgeschrieben. Es wurde auf einen Fallschutz aus Kunststoff verzichtet und stattdessen Holzhackschnitzel und Sand gewählt. Für die Ausstattungselemente wird unbehandelte Robinie oder anderes FSC-zertifiziertes Holz (kein Tropenholz) verwendet bzw. Stahl. Es werden möglichst versickerungsfähige Bodenbeläge verwendet (Rasenfugenpflaster). Der Eingriff in den Bestand wird ausgeglichen.

 

Barrierefreikonzept:

Im Rahmen des Bauantrags wird ein Barrierefreikonzept erstellt.

 

I) Finanzielle Auswirkungen im Jahr der Umsetzung und in den Folgejahren

 

 Nein (sofern keine Auswirkung = entfällt die Aufzählung/Punkt beendet)

 

 Ja – ergebniswirksam

Produkt:       Sachkonto:      

Aufwendungen für die Maßnahme:      

Fördermittel beantragt:   Nein   Ja       %

Name Förderprogramm:      

Ratsbeschluss vom       zur Vorlage Nr.      

Beantragte Förderhöhe:      

 

 Ja – investiv

Finanzstelle/n: 65000170011170 Finanzposition/en: 783100

Auszahlungen für die Maßnahme: 991.000 € (6.000 € in 2025, 985.000 € in 2026)

Fördermittel beantragt:   Nein   Ja       %

Name Förderprogramm:      

Ratsbeschluss vom       zur Vorlage Nr.      

Beantragte Förderhöhe:      

 

Maßnahme ist im Haushalt ausreichend veranschlagt

 Ansätze sind ausreichend

 Deckung erfolgt aus Mitteln des FB 65

 

Jährliche Folgeaufwendungen ab Haushaltsjahr:      

 Personal-/Sachaufwand:      

 Bilanzielle Abschreibungen:      

Hierunter fallen neben den üblichen bilanziellen Abschreibungen auch einmalige bzw. Sonderabschreibungen.

 Aktuell nicht bezifferbar

 

Jährliche Folgeerträge (ergebniswirksam) ab Haushaltsjahr:      

 Erträge (z. B. Gebühren, Beiträge, Auflösung Sonderposten):      

Produkt:       Sachkonto      

 

Einsparungen ab Haushaltsjahr:      

 Personal-/Sachaufwand:      

Produkt:       Sachkonto      

 

 ggf. Hinweis Dez. II/FB 20:            

 

II) Nachhaltigkeit der Maßnahme im Sinne des Klimaschutzes:

Klimaschutz  betroffen

Nachhaltigkeit

 

kurz- bis

mittelfristige Nachhaltigkeit

langfristige Nachhaltigkeit

 

 ja   nein

 ja   nein

 ja   nein

 ja   nein